Das Biest schlägt wieder zu. Marc Marquez lässt sich von dem ganzen Ärger um seine Person nicht beeindrucken. Auch der 6. Austin-GP wird eine Beute des Spaniers. Bisher hat hier kein anderer Fahrer gewinnen können.
So richtig Zähne zeigen muss Marquez diesmal aber nicht. Sofort setzt er sich vom 4. Startplatz an die Spitze, lässt alle stehen und feiert einen ungefährdeten Triumph.
Attacken auf Marquez vor dem Rennen
Die Attacken gegen ihn laufen vor allem vor dem Rennen. Erst verkündet die Sicherheitskommission, künftig härter durchzugreifen. Überharte Manöver, wie sie die Spezialität von Marquez sind, sollen künftig mit einer Disqualifikation bestraft werden. Auch auf Wunsch der anderen Fahrer, die Marquez’ Mätzchen satt haben.
Dann kriegt der 25-Jährige die neue Härte gleich zu spüren. Nach dem Qualifying wird er in der Nacht auf gestern mit drei Strafplätzen sanktioniert, weil er Maverick Vinales auf einer schnellen Runde blockiert hat.
Marquez lächelt den Vorfall weg: «Ich habe Vinales von hinten gar nicht erwartet.» Die Strafe lässt ihn kalt – zu überlegen ist er auf dem Kurs in Texas. Er siegt vor Vinales und Andrea Iannone, Rossi wird Vierter.
Marquez ausgebuht
Attacken gibt’s erst nach dem Rennen wieder. Marquez wird ausgebuht, als er sein Siegerinterview gibt. «Ziemlich laut hier», sagt er. «Aber das ist lustig.» Ihm habe das Vertrauen für die Zweikämpfe gefehlt, sagt er auch in Bezug auf das Vorgeplänkel. «Also habe ich entschieden, zu pushen und vorneweg zu fahren.»
Ansonsten scheint die Warnung der Sicherheitskommission gehört worden zu sein. Das ganze Feld spult brav seine Runden ab. Kaum Zwischenfälle. Da wünscht man sich direkt den Krach zwischen Marquez und Valentino Rossi vom vergangenen GP in Argentinien zurück.
Lüthi ohne Chance auf Punkte
Tom Lüthi erlebt einen schwierigen GP. Beim Start fällt er ganz ans Ende zurück, Chancen auf Punkte hat er nie. Zu wenig Chaos, zu wenig Ausfälle.
Immerhin: Erstmals in dieser Saison kommt er vor Teamkollege Franco Morbidelli ins Ziel. Lüthi belegt Rang 18, der Italiener folgt als 20.
Startcrash zerstört Aegerters Rennen
Etwas mehr Action bietet die Moto2. Mittendrin: Dominique Aegerter. Der Oberaargauer will nach dem Start in der ersten Kurve auf der Aussenlinie Plätze gut machen. Doch dann fährt ihm Joan Mir direkt vor den Töff. Aegerter hat keine Chance, auszuweichen, fährt dem Spanier ins Hinterrad.
Sowohl Mir als auch Aegerter bleiben zwar auf dem Motorrad, doch das Rennen ist versaut. Aegerter fällt auf den 21. Rang zurück, muss sich danach wieder einen Weg nach vorne bahnen.
Das macht der 27-Jährige mir Bravour. Aegerter zeigt eine tolle Aufholjagd und fährt noch auf den 9. Platz. Trotzdem ist er natürlich nicht dort, wo er sein will – nämlich in der Spitzengruppe.
Doch dort sorgen andere für die Action. Francesco Bagnaia, Alex Marquez und Miguel Oliveira stehen auf dem Podest. (sme)