Wilde Hunde sind sie ohnehin, wenn sie auf ihren MotoGP-Monstern mit 350 Stundenkilometern über die lange Gerade in Aragon brettern. «Aber Vale ist etwas anderes», twittert ein Fan kurz vor dem Start. Die Bewunderung gehört Valentino Rossi, dem 38-jährigen «Dottore» aus Italien.
Doch hier in Spanien ist er nicht bloss der «Dottore» wie es hinten auf seinem Renn-Kombi steht. Jetzt ist er sogar der Wunder-Doktor. Vom Saison-Ende wurde vor gut drei Wochen geschrieben, als er sich kurz vor dem Heim-GP in Misano beim Enduro-Training den doppelten Beinbruch zuzog. Als dieser dann operiert und die Knochen mit Schrauben und Platten fixiert waren, schürte Rossi selbst die Hoffnung, Mitte Oktober im besten Fall beim GP Japan wieder dabei zu sein. Und dann taucht er schon hier in Aragon auf – 24 Tage nach dem Crash.
In den Kampf um den Sieg gegen Marc Marquez – sein 5. in dieser Saison – kann Rossi zwar nie eingreifen. Aber von Schonung wegen der Schmerzen im rechten Bein ist keine Spur. Als ihn Teamkollege Vinales auf den letzten zwei Runden im Kampf um die Plätze vier und fünf attackiert, geht Vale sogar in den Infight. Im Kampf um die beste Linie durch die Kurven kommts zum Körperkontakt.
Marquez ist zwar der Sieger – aber Rossi ist in Aragon der Held.