Mega-Schock am Töff-Grand-Prix in Österreich!
Im MotoGP-Rennen fährt Töff-Legende Valentino Rossi (41) nichts ahnend durch die Haarnadelkurve, als zwei Motorräder von zwei kurz davor gestürzten Piloten wie Kanonenkugeln an ihm vorbeifliegen.
Es sind unfassbare Bilder. Zentimeter entscheiden, dass der Italiener und auch sein direkt vor ihm fahrender Teamkollege Maverick Vinales (25) nicht von den Wracks erschlagen werden. Nicht auszudenken, wie dieser Zwischenfall mit einem herrenlosen 150 kg schweren Motorrad hätte enden können. Sekundenbruchteile danach fliegt der zweite Sturz-Töff über den Italiener hinweg. Wie durch ein Wunder entkommt der neunfache Weltmeister. Auch Vinales hat keinen Kratzer.
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Die Kurve gleicht einem Schlachtfeld. Natürlich wird das Rennen sofort abgebrochen. Wie viel Glück er gehabt hat, realisiert Rossi, als er zurück an die Box fährt. So etwas hat auch der neunfache Weltmeister in seiner 25-jährigen GP-Karriere noch nie erlebt. Der Töff-Superstar ist beim spektakulärsten Crash des Jahrzehnts mittendrin.
Rossi: «War extrem furchterregend»
Nach dem GP sagt Rossi: «Das war extrem furchterregend. Als ich in die Kurve einbog, spürte ich, dass irgendwas auf mich zukommt. Ich dachte zuerst, es sei der Schatten des Kamera-Helikopters. Doch dann schiesst Francos Motorrad mit einem unfassbaren Speed an mir vorbei, die andere Maschine fliegt über uns drüber. Wir alle hatten sehr viel Glück.»
Ausgelöst hat den Horror eine Kollision bei rund 300 km/h (!) zwischen Johann Zarco (30) und Franco Morbidelli (25), die alles ohne gröbere Verletzung überstehen. Der Franzose schneidet Morbidelli den Weg ab, es kommt zur Berührung. Die beiden purzeln von ihren Töffs, die bei dem irrem Tempo einfach weiter geradeaus schleudern. Genau auf Rossi und Vinales zu.
Morbidelli klagt an: «Zarco ist ein halber Mörder!»
Für Morbidelli ist Zarco am Desaster schuld. «Er ist ein halber Mörder», schimpft der Italiener bei «Sky Italia», gegen Zarco. «Wenn man bei 300 km/h so bremst, dann hat man wenig für die Fahrer übrig, gegen die man fährt.»
Es gehe ihm zwar gut, doch die Situation sei sehr gefährlich gewesen für alle Beteiligten. «Ich konnte nichts machen. Als ich bremste, wechselte Zarco die Linie, vermutlich um sich zu verteidigen», schildert Morbidelli den Unfallhergang.
Auch Rossi glaubt, dass Absicht dahinter steckt
Rossi teilt die Meinung seines Schützlings Morbidelli nach dem Studium der TV-Bilder. «Zarco hat absichtlich vor Morbidelli gebremst und versucht, ihm zu schaden. Hier fehlt der Respekt für die Gegner total», wettert der Superstar. «Aber Zarco ist ja bekannt dafür. Ich hoffe, dass die Rennleitung eingreift und etwas Ernstes gegen ihn unternimmt.»
Beim Neustart ist der Italiener aber wieder dabei, als ob nichts gewesen wäre und fährt auf den 5. Rang. In einem Rennen (Sieger: Andrea Dovizioso), das er nie wieder vergessen wird!
Zarco: «Keinen Fehler gemacht»
Zarco wehrt sich vehement gegen die Schuldzuweisungen. «Ich habe keinen Fehler gemacht. Ich fuhr keine verrückte Linie. Es war ein Rennunfall, der sich bei solchen Geschwindigkeit manchmal schwer vermeiden lässt. Gott sei Dank haben unsere Bikes niemanden getroffen», sagt der 30-Jährige.
Er habe die «bösen Kommentare von Franco und Vale» mitbekommen. Am Abend habe er sich zehn Minuten mit Rossi unterhalten. «Wir konnten uns darüber unterhalten und austauschen. Es ist jetzt besser. Ich konnte ihm klar machen, dass ich kein verrückter Typ bin.»