Tom Lüthi im Temporausch in Mugello. Die Rennstrecke in den Hügeln nördlich von Florenz ist für Töff-Piloten die Tempo-Bolz-Strecke schlechthin. Mit 354,9 km/h stellte Andrea Iannone erst im Mai dort mit der Ducati einen neuen Rekord auf.
Und jetzt rast Lüthi dort über den Asphalt. Erstmals darf er eine MotoGP-Maschine testen. Wie viel bringt er mit der KTM-Maschine hin? Tom: «Das darf ich leider nicht sagen. Das ist einer jener Dinge, die noch geheim sind.»
Klar, die Österreicher wollen sich noch nicht zu sehr in die Karten schauen lassen. Nächste Saison soll nach sorgfältiger Vorbereitung der Einstieg in die MotoGP erfolgen.
Doch seine Gefühle beschreiben darf Lühti. «Es ist schon sehr speziell, vor allem über diese Kuppe in Mugello», sagt Lüthi. Bei der legendären Kuppe auf der Zielgeraden heben die MotoGP-Motorräder fast ab. «Das ist doch deutlich anders als in der Moto2, wo es dir gerade das Vorderrad etwas lupft.» 280 km/h bringt Lüthi in der Moto2 etwa hin. Er bewegt sich in neuen Sphären.
Bei seiner MotoGP-Test-Premiere spult der Emmentaler 57 Runden ohne Probleme ab. «Es war sehr gut, wirklich cool. Ich hatte viel Spass.»
Was im Vergleich zur Moto2 nebst dem Top-Speed sonst noch anders ist? «Die ganze Elektronik und die Beschleunigung. Die Bremszonen sind plötzlich länger. Und es ist halt körperlich anstrengender.»
Doch Lüthi habe sich relativ schnell an die neuen Bedingungen anpassen können. «Das ist das, was mich besonders freut. Ich bin schnell mit dem Töff zurechtgekommen und konnte dann beginnen zu arbeiten, abzustimmen und Änderungen vorzunehmen.»
Das kann er auch heute wieder, wenn Lüthi erneut in Mugello testet. Und dann warten auf den 29-Jährigen diesen Sommer noch zwei weitere zweitägige Tests.