Die Angst geht um im Rossi-Land! Weil es vergangene Saison zum heftigen Krach der drei Stars Valentino Rossi, Marc Marquez und Weltmeister Jorge Lorenzo kam, stellt die Dorna, Veranstalterin der Töff-WM, den beiden Spaniern nun in Mugello (It) Bodyguards zur Verfügung.
Die Tifosi von Superstar Rossi reagierten letzte Saison mit Drohungen gegen Lorenzo und Marquez. Bei der erstmaligen Rückkehr der Töff-WM nach Italien will man offenbar kein Risiko eingehen.
Leibschutz? Unsinn, findet Marquez. «Die Fans kamen und haben mich nach Bildern und Autogrammen gefragt. Heute Morgen bin ich aus dem Motorhome gekommen und habe den Bodyguard gesehen. Ich habe der Dorna schon gesagt, dass ich keinen brauche», sagte er gestern. «Ich will mich normal fühlen. Ich denke, wir sind in einem Sport, in dem nichts passieren kann. Ich fühle mich gut hier.»
Etwas anders sieht es Lorenzo. Im Fahrerlager bräuchte es wohl kaum Bodyguards. «Aber draussen vielleicht. In Italien gibt es viele Fans und man weiss nie, wie sie reagieren», warnt der WM-Leader. «Die Bodyguards sind nun mal da. Wenn wir sie nicht brauchen, okay. Aber wenn doch, dann sind sie da und machen ihre Arbeit.»
Die Aussagen Lorenzos sind alarmierend für eine Sportart, in der eigentlich immer die Fans auch Respekt für die Gegner zollten. Doch diese gegenseitige Wertschätzung scheint durch den Kleinkrieg von letzter Saison zerstört.
Rossi glaubt gemäss der «Gazzetta dello Sport» aber nicht, dass Bodyguards nötig sind. «Das Wichtigste ist, dass man sich klug verhält, jubelt, aber dabei nicht übertreibt. Der Respekt vor den Piloten hat Vorrang vor allem. Ich rede von Respekt, den die Fans vor jedem Fahrer haben sollen, aber auch vor dem Sport oder vor Menschen grundsätzlich.»