Le-Mans-Bubi mit Podestchancen
Schweizer ist jüngster Pilot beim 24-Stunden-Klassiker

Zum ersten Mal 340 km/h auf einer Landstrasse, zum ersten Mal in der Nacht, zum ersten Mal Le Mans! Teenager Mathéo Tuscher (19) ist der Jüngste beim Langstrecken-Klassiker.
Publiziert: 17.06.2016 um 21:52 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:30 Uhr
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Tuscher, früherer Formel-2- und GP3-Pilot, fährt zum ersten Mal im Leben Tempi von gegen 340 km/h.
Foto: Getty Images
Matthias Dubach

Ganz Frankreich ist im Fussball-EM-Fieber. Ganz Frankreich? Nein! Ein kleine Stadt im Nordwesten hört nicht auf, dem Ball Widerstand zu leisten. Die Stadt heisst Le Mans – das legendäre 24-Stunden-Rennen (Start Samstag 15 Uhr, live Eurosport) hat die Stadt in Beschlag genommen.

60 Autos nehmen teil, in jedem wechseln sich drei Fahrer ab. Also 180 Fahrer – der jüngste stammt aus Noville VD. Mathéo Tuscher ist am Samstag erst 19 Jahre, 6 Monate und 6 Tage alt. Ein Teenager mitten unter gestandenen Rennsport-Haudegen.

Tuscher fährt mit Landsmann Alexandre Imperatori (29) und Ösi Dominik Kraihamer (26) einen der zwei Boliden des Schweizer Rebellion-Teams. Tuscher: «Vor den ersten Testrunden in Le Mans war ich schon etwas nervös. Das ist vorbei, die Strecke macht mir richtig Spass. Jetzt freue ich mich extrem auf das Rennen.»

Der frühere Formel-2- und GP3-Pilot fährt zum ersten Mal im Leben Tempi von gegen 340 km/h. Und das auch noch auf der holprigen Hunaudières-Geraden, die eine abgesperrte Landstrasse ist. «Auf einem solch gefährlichen Circuit bin ich noch nie gefahren. Und auch noch nie in der Nacht, geschweige bei Regen in der Nacht. Beim Nacht-Test kam mir alles sehr dunkel vor!», sagt der Teenager.

Das Verrückte: Der Le-Mans-Bubi hat sogar Podestchancen! In beiden Langstrecken-WM-Rennen dieser Saison wurde das Trio um Tuscher Dritter. Die starken Werkteams von Audi, Porsche und Toyota bekriegen sich so sehr am Limit, dass auch in Le Mans Defekte gut möglich sind. Tuscher: «In erster Linie wollen wir in der Privatier-Wertung in die Top-3. Aber wir sind in guter Form.»

Ganz ausgeblendet wird der Fussball natürlich auch in Le Mans nicht. Zumal mit Fabien Barthez Frankreichs Welt- und Europameister-Goalie von 1998 und 2000 selber mitfährt!

Neel Jani ist Topfavorit

Zehn Schweizer stehen in Le Mans am Start. Neben Mathéo Tuscher im Fokus: Unsere Siegesanwärter in den Werkteams. Neel Jani bei Porsche, Sébastien Buemi bei Toyota und Audi-Star Marcel Fässler, der den Langstrecken-Klassiker schon drei Mal gewann. Jani ist mit seinen Kollegen Romain Dumas (Fr) und Marc Lieb (De) aktueller WM-Leader und startet auf der Pole-Position.

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