Zuletzt war der Aufstieg von Jeremy Seewer (23) an die Weltspitze im Motocross unaufhaltsam. Vor einer Woche wird er zum zweiten Mal in Folge Vizeweltmeister in der kleinen MX2-Klasse. Der Aufstieg nächste Saison in die Königsklasse MXGP steht längst fest.
Doch jetzt ist sein Werksvertrag mit Suzuki für 2018 und 2019 plötzlich völlig wertlos! Offiziell hat Suzuki den plöltzlichen WM-Ausstieg noch nicht verkündet. Aber nach BLICK-Informationen ist klar: Die Japaner ziehen ihrem Werksteam Knall auf Fall den Stecker. Zunächst sollte der Ausstieg nur das MX2-Team betreffen. Doch jetzt schockt Suzuki mit dem Ausstieg aus der Königsklasse.
Seewer droht die Arbeitslosigkeit. Dabei stand sein Aufstieg längst fest, der Motocrosser aus Bülach ZH hatte seinen neuen 450-ccm-Töff für die MXGP schon getestet und wird damit am kommenden Wochenende in England noch zum Motocross der Nationen («Davis Cup» des Motocross) antreten.
Besonders hart für Seewer: Auch seine belgische Freundin Dagmar arbeitet im Team. Und kurz vor dem Aufstieg in die höchste WM-Klasse wird er ausgerechnet von Suzuki verraten: Die Marke, mit der er schon sein ganzes Leben Motocross fährt.
Motocross-Legende als Team-Retter?
Für nächste Saison sind alle anderen guten MXGP-Plätze längst vergeben. Aber es gibt Hoffnung: Sein aktueller Suzuki-Teamchef Stefan Everts versucht, den ganzen Laden zu retten. Everts ist mit 10 WM-Titeln Rekordweltmeister, er ist in Belgien eine lebende Legende. Doch auch für Everts wirds schwierig, in kurzer Zeit ein privat finanziertes Budget auf die Beine zu stellen.
Und: Wenn ein Pilot wie Seewer unverhofft auf den Markt kommt, könnten auch eigentlich verschlossene Türen aufgehen. Womöglich ist ein anderes Werksteam bereit, einen gültigen Vertrag eines anderen Piloten zu zerreissen und den Schweizer zu engagieren.