Jeremy Seewer schreibt Motocross-Geschichte
Blutiger Jubel als neuer Vize-Weltmeister

Es ist offiziell: Jeremy Seewer aus Bülach ist der zweitbeste Motocross-Fahrer der Welt. Aber beim China-GP ist der Weg zum grössten Karriere-Erfolg schmerzhaft.
Publiziert: 15.09.2019 um 14:51 Uhr
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Jeremy Seewer strahlt mit WM-Silber: Der Cut an der Augenbraue ist abgeklebt.
Foto: Yamaha
Matthias Dubach

Nach drei Motocross-Grands Prix in Frauenfeld von 2016 bis 2018 fehlt in dieser Saison die Schweizer Station im WM-Kalender. Aber Jeremy Seewer sorgt dafür, dass die Schweiz ein Fixpunkt im Motocross-Sport bleibt!

Der 25-Jährige aus Bülach ZH legt 2019 im dreckigen Sport eine blitzsaubere Leistung hin. Seewer ist hinter Champion Tim Gajser (Slo) neuer Vize-Weltmeister in der Königsklasse MXGP. Es ist der grösste Erfolg eines Schweizer Solo-Piloten in der 62-jährigen Geschichte der Motocross-WM.

Stein durchschlägt die Schutzbrille

Beim Saisonfinal in Shanghai braucht Seewer nur noch sieben Punkte, um sich den Vize-Titel fix zu schnappen. Das schafft der Yamaha-Werkspilot schon im 1. Lauf. Aber statt zum grossen Jubeln geht’s zuerst zum Arzt! Während des Rennens durchschlägt ein aufgewirbelter Stein Seewers Brille, aus dem getroffenen Augenlid strömt Blut und stört die Sicht.

Seewer stürzt deswegen zweimal, wird aber trotzdem Vierter. Frisch verarztet und mit dem gesicherten Vize-Titel attackiert der Schweizer im 2. Lauf voll und kommt als Dritter ins Ziel. Der Lohn: Seewer steigt als Tages-Dritter aufs Podest – der sechste Podestplatz der Saison.

Seewer: «Das ist ein unglaublicher Erfolg. Meine Saisonvorbereitung war ein Desaster, ich war drei Wochen krank. Doch ich habe mich zurückgekämpft. Zuerst habe ich um die Top-Ten gekämpft, dann um die Top-5, dann ums Podest. Jetzt habe ich sechs Podestpätze und stehe als WM-Zweiter da!»

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