In der Töff-WM fährt Tom Lüthi an diesem Wochenende beim Grand Prix in Malaysia um seine letzte Chance, das Rennen um den WM-Titel offen zu halten. Doch der Sport tritt kurz vor dem ersten freien Training komplett in den Hintergrund!
Eine völlig unerwartete Todesnachricht erschüttert das Fahrerlager von Sepang. Der Teamchef vom Schweizer Rennfahrer Dominique Aegerter wird tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Stefan Kiefer, Mitbesitzer und Teammanager von Kiefer Racing, wurde nur 51 Jahre alt. Besonders tragisch: Sein eigener Bruder Jochen, der Technik-Guru des Teams und Cheftechniker von Aegerter, fand Stefan Kiefer im gemeinsamen Hotelzimmer am Freitagmorgen leblos vor.
«Wir werden Stefan sehr vermissen»
Das geschockte Team verzichtet auf die Teilnahme am Rennen in Malaysia. «Ich bin sprachlos, was passiert ist», sagt Aegerter. «Er war einer der besten Chefs, die ich je hatte. Es ist ein grosser Schock. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und bei seinen Freunden. Wir werden Stefan sehr vermissen.» Kiefer hinterlässt daheim in Deutschland Freundin und Sohn.
Für Aegerter geht mit dem plötzlichen Tod seines Teamchefs eine unheimliche schwarze Serie weiter. Seit 2015 muss Domi immer wieder harte Schläge einstecken. Gleich zweimal muss er in den letzten zwei Jahren um seinen Vater Fere bangen. 2015 erleidet Aegerter senior einen Herzinfarkt, fünf Bypässe retten ihn. Im Sommer 2016 kommt es beim Papa auch noch zu einer Hirnblutung. Doch Fere erholt sich prächtig.
Dazwischen liegt aber auch Aegerter selber im Spital. Bei einem schweren Sturz in Aragón bricht er sich die Hand, drei Seitenwirbel und knackst eine Rippe an.
Sieg beim GP in Misano ist futsch
Ein Jahr darauf eskaliert der Streit mit seinem Team, damals ist Aegerter noch Teamkollege von Tom Lüthi. Domi beschliesst den Wechsel ins Kiefer-Team, wo er wieder einen Suter-Töff fahren kann statt wie zuvor eine Kalex. Der Rohrbacher wird nach dem Eklat von seinem Team für die verbleibenden Rennen intern gesperrt.
Dann folgt in diesem Jahr der schwarze Oktober. Vor 12 Tagen werden Aegerter und das Kiefer-Team nachträglich disqualifiziert, der grosse Sieg beim GP in Misano ist futsch. Es war für den Schweizer und das Team der grösste Erfolg seit Jahren. Doch dann werden im Öl des Motorrads unerlaubte Zusätze gefunden, das Team bestreitet eine beabsichtigte Manipulation vehement.
Und dann muss Aegerter heute auch noch die Todesnachricht von Teamchef Stefan Kiefer hinnehmen.