Was ist nur im Töff-Land Schweiz los? Unsere besten Motorrad-Piloten haben nicht mehr Asphalt unter ihren zwei Rädern, sondern Dreck, Erde und hohe Schanzen!
Es ist der Motocross-Sport, wo dieses Jahr die Schweizer Piloten wie Jeremy Seewer (24) und Valentin Guillod (25) mit guten Resultaten überzeugen. Es sind nicht mehr die Asphalt-Cowboys Tom Lüthi (31) und Dominique Aegerter (27), die es in der MotoGP und in der Moto2 gar nicht oder kaum in die Punkte schaffen.
Und das beste für die Schweizer Töff-Fans: Die Motocrosser haben einen Heim-GP. An diesem Wochenende gastiert die MXGP-WM zum dritten Mal in Frauenfeld. 30'000 Fans werden die Strecke bei der Zuckerfabrik wieder zum Tollhaus machen.
Schreien sie Seewer wie 2016 und 2017 in der kleinen MX2-Klasse gar wieder aufs Podest? Er ist im umkämpften MXGP-Feld der beste Königsklassen-Neuling, wurde bereits in drei Läufen Fünfter. Die Motocross-Szene verneigt sich vor dem Bülacher.
Seewer startet durch, Lüthi nicht
Der Ritterschlag folgte diese Woche mit einem neuen Edel-Vertrag. Yamaha holt Seewer für 2019 ins Werksteam. Ein Schweizer im illustren Kreis der Werksfahrer, der sonst von Belgiern, Holländern und Franzosen dominiert wird!
Verrückte Töff-Welt. Noch Ende 2017 waren Seewers und Lüthis Karrieren identisch. Beide wurden in der zweithöchsten WM-Klasse zweimal in Folge Vize-Weltmeister. Beide stiegen 2018 für bewährte Privatteams in die Königsklasse ein, Seewers Erfolge standen aber stets im Schatten von Asphalt-Star Lüthi.
Doch dann: In Lüthis MotoGP-Team herrscht Chef-Krach, Tom fährt hinterher. Seewer hingegen sammelt in der «MotoGP des Motocross» regelmässig Top-Ten-Plätze und hat schon einen Werksvertrag im Sack.
Doch wer weiss: Schon nächstes Jahr könnten sich die beiden besten Schweizer Töff-Piloten wieder auf Augenhöhe befinden: Lüthi winken 2019 bei der Rückkehr in die Moto2 wieder wie Seewer als Yamaha-Werkspilot Podestplätze!