MySports macht UPC-Boss Eric Tveter happy
«Über 3 Millionen Schweizer können Formel E schauen»

Der Amerikaner Eric Tveter (58) ist beim Konzern Liberty Global CEO für die Länder Schweiz und Österreich und damit Chef bei UPC, wo im Sommer mit MySports ein neuer TV-Sender lanciert wurde.
Publiziert: 01.12.2017 um 13:48 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:02 Uhr
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UPC-Chef Eric Tveter freut sich über den Starterfolg von MySports: «Wir haben heute über 30'000 Kunden im Premium-Service.
Foto: KEYSTONE
Matthias Dubach

BLICK: Der TV-Sport erlebte in diesem Jahr eine Revolution. UPC-Sender MySports sicherte sich die Rechte am Schweizer Eishockey. Läufts nach Wunsch?
Eric Tveter:
Es war ein Start nach Mass und ein grosser Moment, weil wir erhebliche Investitionen getätigt haben. Wir haben heute über 30'000 Kunden im Premium-Service. Wir halten die 25 Franken, die unsere Kunden pro Monat bezahlen, für sehr angemessen. Sie können diverse Sportarten rund um die Uhr schauen, nicht nur Eishockey.

Fürchten Sie den Stempel als Hockey-Sender?
Nein, MySports macht sich immer mehr einen Namen als Sender für die ganze Sportwelt. Es braucht aber Zeit, die Marke aufzubauen. Auch dank Partnerschaften beispielsweise mit Sky und Red Bull können wir das breiteste Sport-Angebot im Schweizer Markt bieten. Neben Eishockey und der Bundesliga, Schweizer Basketball, Handball, Volleyball und so weiter bieten wir mit Sendern wie Sport 1 US HD auch die volle Ladung NHL, NFL und NBA. Und mit der Sky Sport App, die wir bei unserer Horizon-Box integriert haben, können unsere Kunden auch Formel 1, Golf und Tennis schauen. Jetzt kommt mit der Formel E die nächste Gelegenheit, den Kunden erneut etwas neues zu bieten.

Die erste Formel-E-Saison auf MySports ist das Jahr mit dem ersten Rennen in Zürich. Ein glücklicher Zufall?
Wir sind sehr happy über die Entscheidung der Stadt Zürich, den Event zu bewilligen. Zürich ist ein grossartiger Ort für dieses Rennen. Die Formel E mit ihrer neuen Technologie passt hervorragend zu Zürich als Innovationszentrum. Die Rennserie geht erst in ihre vierte Saison, aber sie entwickelt sich grossartig und hatte schon 200 Millionen TV-Zuschauer. MySports hat die Rechte für die Übertragung der Formel-E-Rennen als einziger Schweizer Sportsender.

Werdet ihr die Formel E im Pay-TV-Kanal bringen?
Wir werden voraussichtlich alle Trainings, Qualifyings und Rennen auf unserem Basissender im Free-TV zeigen. Ganz sicher auch das Zürcher Rennen im nächsten Juni. Das bedeutet, dass über 3 Millionen Schweizer die Formel E-Rennen ohne Zusatzkosten sehen können.

Für den ePrix in Zürich gibts eine Sondersendung?
Ich bin sicher, dass wir dann ein Spezialprogramm haben werden. Aber es ist noch etwas Zeit, das genau zu planen.

Wer wird die Formel E kommentieren?
Diese Ankündigung überlasse ich gerne Steffi Buchli …

… ihre Programmleiterin, die Sie dem SRF abgeluchst haben.
Sie ist der erste Fernsehstar, der jemals das Schweizer Fernsehen verlassen hat. Sie hat davon geträumt, einen neuen TV-Kanal zu starten. Jetzt hat sie diese Chance gekriegt und genutzt. Aber das ganze Team macht einen guten Job! Wir haben viele Leute, die hinter den Kulissen hervorragend arbeiten.

Welchen Einfluss könnte eine Annahme der No-Billag-Initiative auf den TV-Markt haben?
Das ist Sache des Stimmvolks. Öffentlich-rechtlicher Service ist wichtig und gehört wegen der Diversität zur Kultur des Landes. Aber wir konzentrieren uns auf den Bereich, den wir beeinflussen können.

Holen Sie nach Buchli weitere TV-Stars wie Rainer Maria Salzberger oder Matthias Hüppi zu MySports, wenn das SRF die Billag-Gelder verlöre?
Wie gesagt: Zuerst muss das Stimmvolk entscheiden. Wir haben mit dem Schweizer Fernsehen ein gutes Verhältnis, auch wenn wir im Sport Konkurrenten sind. Wenn sie Inhalte von uns wollen, müssen sie einen marktgerechten Preis bezahlen. Das ist wichtig, denn der Sport finanziert sich ja teilweise auf diesem Weg. Ein Teil der 35 Millionen, die wir für die Hockey-Rechte bezahlen, fliesst zum Beispiel in die Nachwuchsförderung.

Der Streit zwischen UPC und Swisscom dauert hingegen an. Zuletzt hat die Weko nach der Klage von Swisscom beschlossen, keine provisorischen Massnahmen gegen UPC zu ergreifen, untersucht aber weiter. Die Weko ihrerseits hat Bussen gegen die Swisscom gesprochen, der Fall liegt beim Bundesgericht.
Die Mühlen der Justiz mahlen langsam. Wir warten darauf, dass das Bundesgericht den Entscheid bestätigt, wovon wir ausgehen. Mit Besorgnis haben wir auch die fehlende Transparenz bei der Vergabe der TV-Rechte für den Schweizer Fussball zur Kenntnis genommen. Denn da hatten wir das höchste Gebot abgegeben

Deshalb haben Sie im Sommer angekündigt, diesbezüglich eine Klage gegen die Swisscom in Erwägung zu ziehen. Wie ist der Stand der Dinge?
Unverändert. Wir haben noch keine Klage eingereicht.

Gemäss englischen Medien könnte Mutterkonzern Liberty Global einen Verkauf von UPC ins Auge fassen. Droht Ihnen nun eine Übernahme durch Swisscom, Sunrise oder Salt?
Das ist nicht das erste Mal, dass Spekulationen über einen Zusammenschluss zwischen unserem Mutterkonzern Liberty Global und Vodafone herumgereicht werden. Solche Gerüchte kommentieren wir nie. Wir verstehen uns in der Schweiz als die führende Anbieterin von erstklassiger Konnektivität und bester Unterhaltung, MySports ist ein Beispiel dafür. UPC verzeichnet im Vergleich zu Salt, Sunrise und auch Swisscom seit Jahren das beste Umsatzwachstum. Insofern planen wir unsere Zukunft aus einer Position der Stärke.

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