Ein Autorennen mitten in der Stadt Zürich? Bis vor kurzem undenkbar. Aber am 10. Juni 2018 soll es Realität werden. Möglich macht es die Elektro-Rennserie Formel E mit ihren leise surrenden Antrieben.
Die letzte Hürde für das geplante Rennen ist die Bewilligung des Stadtrats. Sie bedeutet den Durchbruch für den «Swiss ePrix» im Stadtquartier Enge direkt am Zürichsee.
Gestern meldet das OK um Roger Tognella offiziell, dass die Bewilligung vom Stadtrat vorliege. Zwei Stunden darauf dementiert ein Sprecher der Stadt jedoch: «Der Stadtrat wird in den nächsten Wochen über das Gesuch befinden. Falls grünes Licht für das Projekt gegeben wird, werden die Organisatoren an eine Reihe von Auflagen und Bedingungen gebunden sein.»
Was für eine Verwirrung! Die Organisatoren passen danach ihre Aussage an, jetzt lautet sie: «Der Stadtrat hat das Gesuch im Grundsatz bewilligt und gibt damit grünes Licht für ein Rennen in Zürich.» Grundsätzlich steht der privat durchgeführte Anlass mit einem Budget von rund 15 Millionen Franken aber.
Klar ist: Mit 2016er Weltmeister Sébastien Buemi und Neueinsteiger Neel Jani stehen die beiden aktuell besten Schweizer Rennpiloten vor einem Heimauftritt.
Die Boliden sollen zwischen provisorischen Leitplanken durchflitzen. An einem Sonntag statt wie in der Formel E üblich am Samstag. Ein Zugeständnis, weil bei geschlossenen Geschäften in der Innenstadt die gesperrten Strassen und umgeleiteten ÖV-Linien weniger ins Gewicht fallen.
Das grüne Licht aus Paris hat Zürich bereits. Dort tagte gestern der Weltverband FIA und fügte das Rennen offiziell dem Kalender für die Saison 2017/18 hinzu.
Der «Swiss ePrix» wird das erste Autorennen auf Schweizer Boden seit 1954. Nach dem Le-Mans-Desaster 1955 mit 84 Toten wurde das bis heute gültige Rundstreckenverbot eingeführt. Seit 2015 gibts eine Ausnahme für die Formel E. Jetzt kommt sie wohl tatsächlich!