Rückschlag im Formel-E-Titelduell
Buemi sauer auf die Rennleitung

Im zweitletzten Formel-E-Rennen der Saison jagt Sébastien Buemi seinen Rivalen Lucas di Grassi durch den Battersea Park von London. Vergeblich. Buemi hoffte auf eine Strafe gegen den Brasilianer.
Publiziert: 02.07.2016 um 18:54 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:15 Uhr
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Sébastien Buemi: Die Aufholjagd endet auf dem fünften Rang.
Foto: Formel E
Matthias Dubach

Als wäre der Kampf um den Formel-E-Titel nicht schon genug spannend! Meisterschaftsleader Lucas di Grassi und Sébastien Buemi trennen ja vor dem grossen Saisonfinal der Rennserie mit den leisen Elektromotoren nur ein Punkt.

Aber beim ersten der zwei Rennen in London wird nun auch noch der Regen zum Faktor. Weil der Brasilianer und Buemi in der Quali direkt nach einem Regenguss dran sind, haben sie keine Chance auf die guten Startpositionen. Der Brasilianer startet von Rang 10, Buemi vom 12. Platz.

Nach dem Start ist es ausgerechnet di Grassis Teamkollege Daniel Abt, der sich zwischen den Titelrivalen breit macht. Und der Deutsche befolgt brav die Stallorder, Buemi das Leben möglichst schwer zu machen! Eine Warnung von der Rennleitung an Abt, nicht dauernd seine Linie zu wechseln, verpufft ungehört.

Dann drängt Abt Buemi sogar ab. Der Romand brüllt in den Funk: «Das war nicht korrekt!» Erst kurz vor dem obligatorischen Boxenstopp, bei dem wegen leerer Batterie ins zweite Auto gewechselt wird, schafft es Buemi an Abt vorbei.

Nach dem Autowechsel klebt der Schweizer Renault-Pilot auf Rang 6 im Heck von di Grassi. Nach einer Safetycar-Phase (Abt crasht ins Auto von Robin Frijns) bleiben zehn Runden Zeit für das grosse Duell.

Buemi probiert es an allen möglichen Stellen. Doch di Grassi blockt jeden Angriff des eigentlich schnelleren Rivalen ab. Dann will di Grassi an Vordermann Jean-Eric Vergne vorbei und beschädigt sich dabei den Frontflügel.

Buemi nach dem Rennen: «Ich kann nicht verstehen, dass er wegen der Beschädigung nicht an die Box beordert wurde. Das lose Teil hätte mir an den Helm fliegen können!» Den Romand stört vor allem, dass beim Rennen in Berlin ein Gegner bei einem ähnlichen Vorfall an die Box gerufen wurde.

Di Grassi fährt ohne weiteren Boxenhalt als Vierter ins Ziel, Buemi wird Fünfter. Der Abstand wächst auf drei Punkte an. Am Sonntag im letzten Saisonrennen reicht Ankommen hinter di Grassi definitiv nicht mehr! Gefeiert wird im Renault-Team trotzdem. Nicolas Prost gewinnt souverän, den Franzosen ist der Team-WM-Titel kaum mehr zu nehmen.

Am Rande des Final-Wochenende wurde der Kalender für die neue Saison bekannt. Das geplante Rennen in Zürich ist noch nicht enthalten – man hofft auf den noch freien Termin am 24. Juni 2017, den aber auch London oder Moskau bekommen könnte.

ePrix London

1. Nicolas Prost (Fr), Renault

2. Bruno Senna (Br), Mahindra

3. Jean-Eric Vergne (Fr), DS Virgin

4. Lucas di Grassi (Br), Abt-Audi

5. Sébastien Buemi (Sz), Renault

...

11. Simona De Silvestro (Sz), Andretti

Stand nach 9 von 10 Rennen

1. di Grassi, 153 Punkte

2. Buemi, 150

3. Prost, 90

...

16. De Silvestro, 4

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