In 32 Tagen surrt die ABB Formel E erstmals durch Bern. 2020 soll dann die Elektro-Rennserie nach Zürich zurückkehren, wo vor einem Jahr der internationale Rennsport nach 63 Jahren ein historisches Comeback gab.
Doch bei der Rückkehr von Star-Pilot Sébastien Buemi und Co. nach Zürich sind noch viele Fragen offen. Dabei drängt die Zeit: Anfang Juni wird der Weltverband FIA bereits den Formel-E-Kalenderentwurf für die Saison 2019/20 publizieren.
«Wir haben ein Problem, wenn wir bis Ende Mai nicht mehr Klarheit über die Strecke haben», sagt OK-Boss Pascal Derron zu BLICK. Denn ob die geplante Rennstrecke rund um die ETH Hönggerberg realisierbar ist, steht weiter in den Sternen. «Wir arbeiten mit Hochdruck daran», sagt Mathias Ninck, Sprecher des städtischen Sicherheitdepartements. «Wir befinden uns mit der ETH im Austausch. Es wird bald ein Treffen mit allen Beteiligten stattfinden.»
«Wir mussten reagieren»
Da die temporäre Piste über städtischen und auch privaten (ETH-)Boden führt, ist die Realisation komplizierter als bei der zweiten Variante, die wieder wie 2018 direkt am Zürichsee entlang führen würde. Diesmal allerdings nicht mehr im Enge-Quartier, sondern über den Bürkliplatz und den Mythenquai, ohne Anwohner «einzuschliessen» – und über 400 Meter Schwimmbrücke über den See (BLICK berichtete).
Weil sich bei der ETH-Variante seit Wochen keine Machbarkeits-Tendenz abzeichnet, haben die Rennorganisatoren letzte Woche nun auch die verrückte Schwimmbrücken-Idee zur Genehmigung eingereicht. Derron: «Wir mussten reagieren, da uns die Zeit ausgeht.»
Doch von der Stadt Zürich wird es kaum grünes Licht geben. Sprecher Ninck: «Wir haben es schon vor einem Jahr klar kommuniziert: Es wird kein Rennen mehr am See geben.» Eine Aussage mit Klarheit, wie sie sich die ABB-Formel-E-Promotoren auch bei den anderen offenen Fragen für Zürich 2020 wünschen. Sonst figuriert dann plötzlich eine der anderen 300 Städte (!), die sich für die Austragung eines E-Prix interessieren, anstelle der Schweiz im Kalender.