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Formel E in Zürich 2020 auf Schwimmbrücke?
Verrückter Plan mit Rennstrecke auf dem See!

Bei der Rückkehr nach Zürich soll die ABB Formel E um das ETH-Areal auf dem Hönggerberg rasen. Die Alternativ-Variante am See wäre aber ein Rennsport-Novum.
Publiziert: 22.04.2019 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2019 um 17:16 Uhr
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Zukunftsvision: Die Formel E fährt im Zürcher Seebecken über eine Schwimmbrücke.
Foto: zVg
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Bald schon beginnen in Bern die ersten Arbeiten für die Rennstrecke: Am 22. Juni gastiert die ABB Formel E auf dem Berg-und-Tal-Rundkurs beim Bärengraben. Aber im Hintergrund laufen auch bereits die Arbeiten für den E-Prix 2020, der wie bei der Schweizer Premiere mit 150000 Fans letztes Jahr dann wieder in Zürich stattfinden wird.

Ende März enthüllt BLICK, dass die Arbeiten für die Rückkehr nach Zürich viel weiter fortgeschritten sind als bisher angenommen. Es läuft die Evaluations-Phase, in der wegen den Bewilligungen auch die Zürcher Stadt-Politik involviert ist. Der Stadtrat steht dem E-Prix 2020 positiv gegenüber, wenn ein neuer geeigneter Ort gefunden wird.

Nun stehen nach BLICK-Informationen zwei konkrete Rennstrecken-Varianten zur Debatte. Bei beiden werden keine Anwohner von der Strecke «eingeschlossen». Nächtliche Auf- und Abbauarbeiten gibt’s aber ohnehin keine mehr: Ein Learning aus Zürich 2018.

Promoter warten seit Wochen auf Antwort

Da die Strecke am Zürichsee durchs Versicherungsviertel nicht mehr in Frage kommt, ist jetzt eine Piste rund um das ETH-Areal auf dem Hönggerberg geplant. Aber es existieren auch Pläne, dass die ABB Formel E doch wieder am Zürichsee vorbeizischen könnte. Genauer: Auf dem Zürichsee! Eine provisorische Schwimmbrücke im Seebecken soll eine rund 400 Meter Rennstrecken-Passage bilden. So was gabs noch nie im Rennsport!

Ob der Stadtrat für dieses Spektakel grünes Licht gibt? Gegenüber BLICK bestätigt OK-Boss Pascal Derron, dass die Streckenvarianten evaluiert wurden. Das Gesuch wurde nach mehreren Sitzungen und einer Begehung eingereicht. Die Renn-Promoter warten nun aber schon seit Wochen auf eine Antwort der Politik.

Derron sagt über die zwei Varianten: «Momentan konzentrieren wir uns auf die Strecke bei der ETH Hönggerberg. Das ist eine machbare Variante, auch wenn man noch einiges umbauen müsste.» Wie zum Beispiel der Ausbau vom Wässerlingweg auf die erforderliche Rennstreckenbreite.

Genug Platz für über 100000 Zuschauer wäre ebenso vorhanden. Allerdings: Durch die exponierte Lage auf dem Hönggerberg sind die Anfahrtswege eine Knacknuss.

Wenn der ETH-Plan platzt – zischen die E-Boliden dann tatsächlich über den See wie beim verrückten Alternativ-Plan vorgesehen? «Technisch wäre das machbar», versichert Derron.

Fakt ist: Die ABB Formel E hat starkes Interesse an neuen, spektakulären Rennstrecken. 2020 wird etwa in London durch eine Messehalle gezischt. Und bis Anfang Juni möchte der Weltverband FIA Gewissheit über die Zürich-Pläne, denn dann wird bereits der erste Rennkalender für die Saison 2019/20 erstellt.

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