Es ist ein verrücktes Rennen in Marrakesch! Der Belgier Jerome d'Ambrosio wird vor der letzten Kurve von seinem holländischen Kontrahenten Robin Frijns attackiert. Es wird ganz, ganz eng – und kommt zum Fotofinish.
Am Ende jubelt d'Ambrosio. Weil er nach dem kurzen Sprint nach dem Ende einer Safetycar-Phase einen hauchdünnen Vorsprung von 0,1 Sekunden ins Ziel bringt. Warum die Safetycar-Phase? Weil sich die beiden BMW-Piloten Antonio Felix da Costa und Alex Sims auf den Rängen 1 und 2 liegend (!) ins Gehege kommen und einen möglichen Doppelsieg wegwerfen.
Platz drei belegt der Brite Sam Bird, während dem Schweizer Sébastien Buemi wie schon zum Saisonauftakt in Saudi-Arabien – da wurde er Sechster – der Sprung aufs Podest verwehrt bleibt.
Der Romand fährt auf Rang acht – sein Rennen ist schon in der ersten Kurve futsch. Buemi ist Dritter, als sich vor ihm Weltmeister Jean-Eric Vergne dreht. Buemi muss ausweichen und verliert zehn Ränge.
Ein Rennen zum Vergessen wirds auch für den früheren Formel-1-Piloten Pascal Wehrlein, während sein Mahindra-Teamkollege d'Ambrosio siegt. Ihm misslingt sein Debüt in der Elektroserie völlig. Schon nach einer Runde muss er seinen Boliden in Folge eines Unfalls an der Box abstellen.
Verstappens Lektion
Einer, der dem Formel-E-Zirkus in Marrakesch ebenfalls einen Besuch abstattet, ist Max Verstappen (21). Allerdings nicht, weil er will – sondern weil er muss. Der Formel-1-Pilot vom Red-Bull-Rennstall hat in der marrokanischen Grossstadt den ersten Teil einer gegen ihn verhängten Strafe zu verbüssen.
Hintergrund: Im November kam es beim Grand Prix von Brasilien auf der Strecke zu einer Kollission. Force-India-Pilot Esteban Ocon rammte den führenden Verstappen, womit der Weg frei war für den späteren Sieger Lewis Hamilton. Zu viel für den holländischen Heisssporn. Nach dem Rennen liess er Ocon seinen Frust deutlich spüren, beschimpfte und schubste ihn vor laufender Kamera.
Als Folge des Ausrasters wurde Verstappen zu Sozialstunden im Motorsport an zwei Tagen verurteilt. Und Teil eins der Strafe stellt nun eben das Formel-E-Rennen in Marrakesch dar. Hier solle er als erzieherische Massnahme den Rennkommissaren über die Schultern schauen, heisst es vonseiten des Weltverbands FIA. (mpe)
Formel-E-WM-Stand
1. Jerome D’Ambrosio (Bel), Mahindra, 40 Punkte
2. Antonio Felix da Costa (Por), BMW, 28
3. Jean-Eric Vergne (Fr), Techeetah, 28
4. Andre Lotterer (De), Techeetah, 19
5. Robin Frijns (Ho), Virgin-Audi, 18
6. Sam Bird (Gb), Virgin-Audi, 18
...
9. Sebastien Buemi (Sz), Nissan, 12
...
17. Edoardo Mortara (Sz), Venturi, 0
- 15. Dezember 2018: Diriyya (Saudi-Arabien)
- 12. Januar 2019: Marrakesch (Marokko)
- 26. Januar 2019: Santiago (Chile)
- 16. Februar 2019: Mexiko-Stadt
- 10. März 2019: Hongkong
- 23. März 2019: Sanya (China)
- 13. April 2019: Rom
- 27. April 2019: Paris
- 11. Mai 2019: Monaco
- 25. Mai 2019: Berlin
- 22. Juni 2019: Bern
- 13. Juli 2019: New York
- 14. Juli 2019: New York
- 15. Dezember 2018: Diriyya (Saudi-Arabien)
- 12. Januar 2019: Marrakesch (Marokko)
- 26. Januar 2019: Santiago (Chile)
- 16. Februar 2019: Mexiko-Stadt
- 10. März 2019: Hongkong
- 23. März 2019: Sanya (China)
- 13. April 2019: Rom
- 27. April 2019: Paris
- 11. Mai 2019: Monaco
- 25. Mai 2019: Berlin
- 22. Juni 2019: Bern
- 13. Juli 2019: New York
- 14. Juli 2019: New York