Nach dem E-Prix in Bern gastiert die ABB Formel E in New York: Die fünfte Saison endet an diesem Wochenende mit zwei Rennen (Sa/So jeweils live 21.45 Uhr auf MySports One) vor der Skyline von Manhattan. Klar, dass die Strecke in Brooklyn auch nächste Saison im Rennkalender steht.
Im Gegensatz zu einem E-Prix in der Schweiz, wo nach der verweigerten Bewilligung fürs Rennen 2020 in Zürich neu in St. Moritz an einer Lösung gearbeitet wird. Zwar wird es im definitiven Formel-E-Kalender für 2019/20 noch zu Änderungen kommen. Aber Serien-Boss Alejandro Agag verpasst in New York im Interview mit TV-Sender MySports den Schweizer E-Fans einen Dämpfer, als über einen «Swiss E-Prix» im nächsten Jahr redet.
«Wir arbeiten an der Rückkehr in die Schweiz, das Publikum in Zürich und Bern war fantastisch. Wir stehen im Kontakt zu den Leuten in St. Moritz, Zürich und auch Genf. Für 2021 ist die Chance aber grösser als 2020, dafür ist es wohl noch etwas früh», sagt der Vorstandsvorsitzende der in London ansässigen Formel-E-Promotoren.
Positive Reaktionen auf See-Strecke
Eventuell zu früh für 2020 – diese Einschätzung teilt auch Pascal Derron, der OK-Boss hinter den beiden bisher ausgetragenen Rennen in Zürich und in Bern. «Zuerst brauchen wir die Bewilligung und dann muss die Finanzierung sichergestellt werden», sagt er.
In St. Moritz werden derweil mögliche Strecken evaluiert (exklusiv im BLICK). Eine von drei Varianten sieht einen Streckenabschnitt auf einer Schwimmbrücke über dem See vor. Derron: «Die Reaktionen darauf werden mehrheitlich sehr positiv.»
Für 2021 gibts auch längst Bestrebungen für einen Auftritt in Genf, Rennstrecken beim Jet d´Eau werden geprüft. Aber die Crew um Agag strebt in der erwachsen gewordenen ABB Formel E langfristige Lösungen an. Ein mehrjähriges Abkommen ist in St. Moritz realistischer als in den Städten wie Genf, Zürich oder Bern.
Nico Müller: Kein Audi-Cockpit
Und in New York gibts gleich noch einen Dämpfer für die Schweizer Formel-E-Fans: Es wird nächste Saison nicht ein ganzes helvetisches Quartett elektrisch fahren. DTM-Star Nico Müller machte sich zwar nach seinen starken Testfahrten Hoffnungen auf ein fixes Audi-Cockpit, aber die Deutschen haben nun Daniel Abt als zweiten Piloten neben Ex-Weltmeister Lucas Di Grassi bestätigt.
Somit wird nächste Saison ein Schweizer Trio fahren: Sébastien Buemi bei Nissan, Edoardo Mortara bei Venturi und Neel Jani bei Neueinsteiger Porsche. Ob sie 2020 doch noch in St. Moritz starten können?