Die Formel 1 hat ihre heutige, weltumspannende Grösse einem einzigen Mann zu verdanken: Bernie Ecclestone (88). Nach dem Verkauf der Auto-Königsklasse 2017 an die Amerikaner von Liberty schaut der Brite aber nur noch von aussen zu.
Der frühere Drahtzieher sieht eine neue Konkurrenz für die Formel 1 auftauchen: Die ABB Formel E. Obwohl bei den TV-Einschaltquoten sowie Team- und Sponsorenbudgets noch immer Welten zwischen der F1 und der Elektro-Rennserie liegen, sagt Ecclestone gegenüber Reuters: «Die Formel 1 wird unter der Entwicklung der Formel E leiden. Es ist eine andere Form von Unterhaltung, aber die Formel E wird beginnen, immer grösser und besser zu werden. Dieser Prozess hat bereits langsam begonnen.»
Mehr kommerzielle Chancen
Wäre Ecclestone ein paar Jährchen jünger und müsste sich entscheiden, ob er als Promoter nochmals die Formel 1 oder die neue Formel E übernehmen würde – wie würde er entscheiden? «Mein Herz wird immer der Formel 1 gehören, also muss ich F1 sagen.»
Da der Brite aber während Jahrzehnten die Formel 1 mit seinem Geschäftssinn zu einem Milliarden-Business machte, sagt Ecclestone aber auch: «Wenn der Kopf und nicht das Herz entscheidet, würde ich die Formel E wählen. Da gibt es viel mehr Expansions-Möglichkeiten und mehr kommerzielle Chancen.»
Bernie war von Anfang an klar, dass der Elektro-Sport wachsen wird, je mehr Hersteller beteiligt sein werden. Aktuell sind schon BMW, Audi, Nissan, Jaguar, dem als HWA getarnten Mercedes-Team, Mahindra und DS (Marke aus dem Peugeot-Citroen-Konzern) dabei. Nächste Saison folgt Porsche und Mercedes offiziell.