Die Formel E wird immer schweizerischer! Nicht nur wegen des neuen Rennens in Zürich (10. Juni) und des neuen Serien-Titelsponsors ABB. Wir haben zumindest temporär auch immer mehr Fahrer am Steuer der leisen Elektro-Rennautos. Beim Rookie-Test im Anschluss an den dritten Saisonlauf in Marrakesch gaben der Thuner Nico Müller (25) und der in Shanghai lebende Romand Alexandre Imperatori (30) ihre Elektro-Debüts.
DTM-Pilot Müller sass erstmals seit 2013 wieder in einem Formelsport-Auto. Aber er knallte im Rookie-Feld – auch Ex-Formel-1-Piloten wie Paul di Resta und Sauber-Ersatzfahrer Antonio Giovinazzi waren dabei – die Bestzeit hin. Sie ist schneller als die schnellste Runde im Rennen mit allen Stars: Müller fährt Streckenrekord. «Ich habe viele Longruns gemacht, viel Testarbeit fürs Team. Am Schluss durfte ich noch eine Quali-Simulation machen, da ist mir eine super Runde gelungen. Der Tag hat viel Spass gemacht», sagt Müller, der im Audi von Stammpilot Daniel Abt testete.
Der Berner fuhr letztes Jahr neben der DTM auch Langstrecken-Rennen und sogar einen Gastauftritt in der Rallyecross-EM. «Ich kann mich immer rasch auf neue Autos einstellen. Das half jetzt auch in der Formel E, die ganz anders ist als alle anderen Rennsportsparten. Das Auto ist mit 800 kg relativ schwer, aber es gibt viel Drehmoment. Dazu kommt der fehlende Sound», sagt Müller.
2018 steht beim Berner aber weiter die DTM im Fokus, die Vertragsverlängerung bei Audi steht kurz bevor. Wunschszenario: Um den Titel kämpfen. Keine Rückkehr ins Elektroauto? Müller: «Das wird die Zukunft zeigen. Nach diesem Test weiss ich jedenfalls: Die Formel E «fägt» und ich werde alle Optionen genau in Betracht ziehen!»