Pascal Wehrlein testet Formel-E-Strecke in Bern
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Exklusiv für BLICK:Pascal Wehrlein testet Formel-E-Strecke in Bern

Der Wahl-Schweizer besichtigt die Formel-E-Rennstrecke
Pascal Wehrleins langsamste Bern-Runde

Am Samstag zischt die ABB Formel E durch Bern. Wahl-Schweizer Pascal Wehrlein schaute sich mit BLICK die Strecke schon vorher an.
Publiziert: 21.06.2019 um 00:55 Uhr
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Wahl-Schweizer Pascal Wehrlein schaute sich mit BLICK die Strecke schon vorher an.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Matthias Dubach (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Jetzt ist es unübersehbar! Die ABB Formel E ist da. Im Berner Obstbergquartier ist eine temporäre Rennstrecke aus dem Boden gestampft worden. Betonmauern, Zäune, Brücken für die Anwohner, TV-Infrastruktur und die pompösen VIP-Bauten beim Bärengraben stehen bald komplett für den E-Prix am Samstag bereit. Einige Strassen sind für die Arbeiten bereits abgesperrt.

Rückblende: Noch vor wenigen Tagen ist nicht sichtbar, dass bald Elektro-Boliden mit über 200 km/h erstmals durch Bern zischen. Doch Rennfahrer Pascal Wehrlein (24) ist schon da. Der Deutsche besichtigt mit BLICK den Rennstreckenverlauf für den Schweizer E-Prix, der für ihn eigentlich das wahre Heimrennen ist. Der frühere Formel-1-Pilot von Sauber, der nun 2019 ABB Formel E im Mahindra-Team und für Ferrari im F1-Simulator fährt, wohnt seit Jahren im Kanton Thurgau am Bodensee und hat auch eine Schweizer Freundin. Wehrlein: «Ich freue mich riesig. Bern ist das einzige Rennen, zu dem ich mit dem Auto anreisen kann. Der deutsche E-Prix in Berlin ist für mich viel weiter weg.»

Klar, dass der Wahl-Schweizer besonders neugierig ist, wo er in Bern mit seinem Rennwagen diesen Samstag durchrasen wird. Wehrlein setzt sich also in ein Elektro-Strassenauto und fährt aus der Boxengasse raus. Die Boxengasse, die noch ein ganz normaler Parkplatz ist.

Auch bei der Startkurve braucht der Deutsche zunächst Geduld. Ein Rotlicht verhindert beim Rosengarten die Einfahrt in den Aargauerstalden. Doch dann surrt Wehrlein los, er fädelt in den Strassenverkehr ein und befindet sich sogleich auf dem spektakulärsten Streckenabschnitt: Die Fahrt Richtung Bärengraben. «Oh, das ist krass. Hier geht’s steil runter, da werden wir richtig schnell sein», sagt Wehrlein mit 50 km/h auf dem Tacho – im Rennwagen werden es an dieser Stelle rund 240 km/h sein!

Der Podestplatz ist sein Traum

Auch die Schlüsselstelle beim Bärengraben beeindruckt den schnellen Formel-E-Neuling. Die 22 Piloten müssen sich durch den engen Kreisel schlängeln. «Eine ganz schwierige Stelle. Ich will es nicht verschreien, aber hier wird sich jemand verbremsen. Vielleicht sogar ich, wer weiss», sagt er schmunzelnd.

In die Kulisse mit der Altstadt, Aare und Bärenpark verliebt sich Wehrlein sofort. «Ich bin das erste Mal in Bern, sehr schön hier», sagt er, knipst sofort Fotos und dreht Videos.

Dann geht die Fahrt weiter. Doch Wehrlein wird auf seiner langsamsten Bern-Runde von einer Velofahrerin eingebremst. Er muss wegen des Gegenverkehrs mit Überholen warten. «So fühlt man sich im Rennen, wenn man an einem langsameren Gegner nicht vorbei kommt.» Wehrlein erlebt es im Mai beim E-Prix in Monaco, als er auf Rang 4 der schnellste Pilot im Feld ist, aber einfach keinen Platz zum Überholen findet.

Nun träumt er davon, diesen Podestplatz in Bern nachzuholen. Den Streckenverlauf kennt er nun schon vor dem ersten Training: «Eine echt coole Piste. Ich bin gespannt, wie die Strecke dann aussieht, wenn alles aufgebaut ist.» Am Freitag erlebt er sie erstmals im Renntempo.

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