Es ist Bern-Sieger Jean-Eric Vergne ein besonderes Anliegen: Als die Pressekonferenz eigentlich schon vorbei ist, meldet sich der Formel-E-Weltmeister nochmals von sich aus und sagt: «Ich hätte am Donnerstag nicht gedacht, dass hier das Rennen stattfinden kann. Deshalb ein Riesen-Dank an den Veranstalter, der das möglich gemacht hat!»
Zwei Tage vor dem Auftritt der ABB Formel E beim Bärengraben ist es eine Anti-Formel-E-Demonstration mit Velos, die den E-Prix gefährden. Demo-Vandalen sorgen für massive Sachbeschädigungen an der Rennstrecken-Infrastruktur, viele teure Werbebanner werden zerstört. Nach BLICK-Informationen werden sogar TV- und Stromkabel durchtrennt.
Der Schaden beläuft sich auf rund 400000 Franken. Die Veranstalter arbeitet am Freitag fieberhaft, um die Strecke für den Samstag herzurichten. Der E-Prix mit 130000 Besuchern und Lokalmatador Sébastien Buemi wird doch noch zum Volksfest.
Aber der Vandalen-Schaden reisst ein Loch ins private 15-Millionen-Budget des Events. Deshalb sagt OK-Boss Pascal Derron nach dem Rennen: «Wir prüfen rechtliche Schritte. Gewisse Individuen haben Sachbeschädigungen verursacht, das waren kriminelle Handlungen. Wir prüfen nun eine Anzeige. Vielleicht ist das wegen der Versicherung sowieso notwendig.» Und Derron warnt die Täter: «Es gibt Bildmaterial. Wir wissen, wer es war.»
Allerdings: Die Demonstranten rund um das Komitee «Formel-E ade» dürften ihr Ziel erreichen. Die ABB Formel E wird kaum erneut in Bern fahren, auch wenn Stadtpräsident Alec von Graffenried diese Frage offen lässt: «Es gab gewisse Kommunikationspannen. Viele Anwohner und Gewerbetreibende beschwerten sich über die Einschränkungen. Das hat sich zu einem Shitstorm hochgeschaukelt. Aber am Renntag selber habe ich viel Begeisterung und sehr viele aufgestellte Leute gesehen, die extrem Freude hatten an diesem Event.»