Unter dem Flutlicht von Saudi-Arabien startet die Formel E in die neue Saison. Blick erklärt, was die einst boomende Elektro-Meisterschaft in diesem Jahr erwartet.
Die Formel E expandiert
Die Meisterschaft geht 2022 in ihre achte Saison. Im Kalender stehen bekannte Stationen wie zum Auftakt das Nachtrennen in Saudi-Arabien (Freitag und Samstag, jeweils 17.30 Uhr TV live ProSieben oder MySports) oder in Metropolen wie Rom, Berlin, Monaco, New York und London. Aber die Formel E expandiert weiter: Unter den zehn Städten (mit 16 E-Prix) sind neu Vancouver, Jakarta und Seoul dabei.
Der Elektro-Boom ebbt ab
Zeitweise konnte sich die Formel E kaum vor neuen Teams der grossen Marken retten. Aber nun sind Audi und BMW schon wieder ausgestiegen, auch Mercedes geht Ende 2022. Mit Maserati kommt 2023 nur ein neuer Hersteller dazu.
Giovinazzi fährt neu ebenfalls elektrisch
Bei Alfa-Sauber hatte Antonio Giovinazzi (28) nach drei Jahren keinen Platz mehr. Er ist nun im Feld der sechste Ex-Formel-1-Pilot, der sich elektrisch verdingt. Resultatmässig muss sich der Italiener kaum umstellen: Sein Dragon-Team ist eines der kleinsten und erfolglosesten. Mit Pascal Wehrlein (27) geht ein anderer Ex-Sauber-Fahrer in seine vierte Saison. Felipe Massa (40) hat 2020 in der Elektro-Serie aufgehört.
Zwei Schweizer sind auch dabei
Wie in der letzten Saison sind Sébastien Buemi (33) und Edoardo Mortara (35) unsere Hoffnungen. Der Ex-F1-Pilot aus Aigle VD ist seit 2014 dabei, gewann 2016 den Titel und ist Rekordsieger (13 Laufsiege), erlebte aber im Vorjahr ohne Podestplatz eine Desaster-Saison – der Genfer Mortara hingegen als Vizeweltmeister die beste! Als Schnellster beim Vorsaisontest ist auch diesmal mit Mortara zu rechnen.
Buemi trifft Guardiola
In der Winterpause sitzt Buemi für einen ganz besonderen Job in seinem Formel-E-Boliden. Der Romand dreht in Manchester einen irren Werbespot für Nissan. Der Rennwagen wurde mit Buemi so verlinkt, dass seine Körperfunktionen LED-Platten auf seinem Auto aufleuchten liessen. Der Schluss des Clips? ManCity-Trainer Pep Guardiola kommt dahergefahren und schlägt Buemi einen Auto-Tausch vor.
Weltmeister mit F1-Hoffnung
Nyck de Vries (26) startet als Titelverteidiger. Da der Holländer in der Formel 1 bei Mercedes Ersatzfahrer ist, konnte er sich zuletzt leise Hoffnungen machen, im Falle eines Blitz-Rücktritts von Lewis Hamilton den Superstar zu ersetzen. Doch zu diesem Traumaufstieg wirds kaum kommen. Diese Woche sagte de Vries brav: «Ich konzentriere mich auf die Formel E!»
Schweizer E-Prix wäre ein Wunder
Nach Zürich 2018 und Bern 2019 sollte die Formel E 2022 in die Schweiz zurückkehren. Aber die Pläne sind in der Schublade verschwunden. Die politischen Hürden und die Konkurrenz anderer Städte weltweit sind zu gross: Ein dritter Swiss E-Prix wäre ein Wunder.