Rennen in New York – geheime Planungen im Engadin! Doch sowohl in den USA als auch in den Schweizer Bergen gehts um die ABB Formel E. Vor der Skyline von Manhattan finden am Wochenende die beiden letzten E-Prix der fünften Formel-E-Saison statt. Derweil wird in St. Moritz an der Schweizer Zukunft der Elektro-Rennserie gearbeitet.
Die Engadiner Stadt will zukünftig den E-Prix austragen, nachdem Zürich für 2020 die Bewilligung für das geplante Rennen rund um die ETH Hönggerberg verweigert hat. St.-Moritz-Gemeindepräsident Christian Jott Jenny sagte: «Wir bieten der Formel E gerne Asyl.»
Jetzt wird hinter den Kulissen an den Details gearbeitet. Nach BLICK-Informationen liegen nun drei Strecken-Entwürfe auf dem Tisch. Eine Variante würde durch St. Moritz-Dorf führen, am Bahnhof und am berühmten Hotel Badrutt’s Palace vorbei. Es wäre eine Berg-und-Talfahrt. Aber das Rennen mit viel Steigungen und Gefälle in Bern zeigte, dass die neue Generation der Formel-E-Renner damit gut klarkommt.
Streckenpassage auf Schwimmbrücke
Eine zweite Strecke ist offenbar in St. Moritz-Bad angedacht: rund um die Leichtathletik-Anlage mit einer Passage beim Kreisel vor der Signal-Seilbahn. Und dann ist da noch die Variante See. Die Organisatoren reaktivieren gemäss den Geheimplänen die Idee einer Strecken-Passage auf einer Schwimmbrücke, wie sie für 2020 für den Zürichsee als Entwurf herumspukte!
Gemeindepräsident Jenny bestätigt gegenüber BLICK diesen Plan und sagt: «Eine Überfahrt über den St. Moritzersee wäre weltweit einmalig! Und eine typische Pionier-Tat für St. Moritz. Johannes Badrutt hätte es genauso gemacht.»
Rennwagen auf dem See, 1800 Meter über Meer? Technisch wäre es machbar, bestätigte schon im Mai Michael Beyeler, Geschäftsleiter von Roduner BSB+Partner AG. Die Berner Ingenieurs-Firma war technische Partnerin der E-Prix-Promotoren in Bern. «Schwimmbrücken sind nichts Neues. Es gibt Arbeitsplattformen, auf denen schwere Baumaschinen stehen. Für die Formel E müssten wohl mehrere solcher Plattformen gekoppelt werden», sagte Beyeler bei der Zürichsee-Idee zu BLICK.
Jenny: «Natürlich werden wir im Vorfeld alle Details mit der Bevölkerung und dem Uferschutz klären, denn wir müssen alle an Bord haben.» Ein Autorennen auf dem See: Es wäre die Sommer-Variante am selben Ort, wo im Winter beim berühmten White Turf auf Schnee und Eis Pferderennen stattfinden. Ob es 2020 oder 2021 tatsächlich zur «Formel Engadin» kommt?