Betrug für Extra-Power in der Formel E?
Neuer Ärger um den FanBoost

In der Formel E können Fans im Internet direkt Einfluss nehmen, welcher Fahrer im Rennen mehr Motorleistung bekommt. Doch geht bei der Abstimmung alles mit rechten Dingen zu?
Publiziert: 02.03.2018 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:05 Uhr
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Sébastien Buemi: In Marokko versagte sein FanBoost.
Foto: EPA
Matthias Dubach

Immer wieder Ärger um den FanBoost in der Formel E!

Fan-was? In der Formel E können die Fans via FanBoost-Abstimmung und auf den Social-Media-Kanälen mitreden, welche drei Fahrer im Rennen einige Sekunden Extra-Power von ihrem Elektromotoren abrufen dürfen.

Extra-Power, um zu überholen oder eine besonders schnelle Runde hinzulegen. Nur: Beim Rennen in Marokko versagt die Technik. Als der Gesamt-Vierte Sébastien Buemi seinen FanBoost aktivieren will, passiert nichts. Felix Rosenqvist zieht am Schweizer vorbei und siegt.

Und nun gibts Ärger bei der FanBoost-Abstimmung. Die Gerüchte halten sich hartnäckig, dass einige Fahrer und Teams sich viele Social-Media-Stimmen via Internet-Tricksereien einfach erschleichen. Nicht Fans stimmen ab, sondern dafür eingerichtete Bots – Programme, die im Netz einen Befehl laufend wiederholen.

Dem Deutschen Daniel Abt platzte kürzlich deshalb der Kragen. Der Audi-Pilot sagte in seinem Video-Blog: «Da ist definitiv was faul. Auf einmal über Nacht kommen Fahrer aus dem Nichts heraus und kriegen mega viele Votes. Komischerweise sind die alle aus zwölf verschiedenen Städten in China. Also haben die dort eine richtig geile Fanbase…»

Womöglich sind die betroffenen Piloten aber gar nicht selber in den Betrug involviert. Sondern programmierbegabte, übereifrige Fans wollen ihnen «helfen».

Die Formel-E-Organisatoren versprachen vor dem Rennen am Samstag in Mexiko-City (Start 23.00 Uhr, TV live auf MySports), das Problem mit einer Neuprogrammierung zu lösen.

Das erste Schweizer Formel-E-Rennen findet übrigens am 10. Juni in Zürich statt.

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