Es sind zwei Welten, in beiden geht es spektakulär zur Sache. Renault ist die einzige Marke, die in beiden Rennserien vertreten ist. Mit dem Renault Sport Formula One Team sowie in der Formel E mit dem Renault e.dams Team. Die Unterschiede auf einen Blick.
Das Tempo
Formel E: Bei 225 km/h ist Schluss. Diese Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch abgeriegelt.
Formel 1:Tempi über 300 km/h sind Alltag. Den Rekord hält Valtteri Bottas: 2017 erreichte er in Baku mit Windschattenhilfe auf der über zwei Kilometer langen Vollgaspassage 378 km/h.
Das Auto
FE: Alle zehn Teams treten mit dem gleichen Einheits-Chassis an. Eigene Entwicklungsarbeit an der rudimentären Aerodynamik ist verboten. Auch die 200 Kilogramm schwere Batterie ist für alle die gleiche. Autogewicht mit Fahrer: 800 Kilogramm.
F1: Hightech in Auto-Form: Jedes Team muss seinen eigenen Rennwagen entwickeln und bauen. Tausende Windkanalstunden gehen für die ausgefeilte Aerodynamik drauf. Gewicht mit Fahrer: 734 Kilogramm.
Das Fernsehen
FE: Es fristet ein Nischendasein: Bei Eurosport schalten deutschlandweit im Schnitt pro Rennen 100'000 Fans ein.
F1: Nach der Fussball-WM und den Olympischen Spielen ist die F1 das drittgrösste Sportspektakel der Welt. Das TV-Interesse sinkt zwar wegen der Abwanderung auf Pay-TV-Kanäle, aber in Deutschland erreicht RTL noch immer rund 4,5 Millionen Zuschauer pro Rennen.
Der Glamour
FE: Richard Branson als Teamteilhaber ist oft dabei, auch Leonardo DiCaprio und Orlando Bloom sind Elektro-Fans. Nico Rosberg hält Anteile an der Serie. Und zuletzt machte die Formel E dem Papst ihre Aufwartung.
F1: Topkaliber wie Brad Pitt, George Clooney oder Ski-Queen Lindsey Vonn begeistern sich für die Königsklasse. Die Pop-Superstars Rihanna, Lady Gaga, Taylor Swift und Mariah Carey sangen schon im Rahmenprogramm.
Die künstliche Spannung
FE: Die Fans können via Social Media abstimmen, welche drei Piloten einen Fan-Boost bekommen. Also eine Portion Extraleistung, die der Fahrer abrufen und zum Überholen oder Verteidigen nutzen kann.
F1: Seit 2011 existiert das DRS (Drag Reduction System), die Überholhilfe mit dem flachgestellten Heckflügel. Befindet sich ein Pilot in der DRS-Zone eine Sekunde oder weniger hinter dem Vordermann, darf er den Flügel flach stellen, was weniger Luftwiderstand und damit mehr Topspeed ergibt.
Die Preise
FE: Die Eintagesveranstaltung ist familienfreundlich. Die Stehplätze kosten rund sechs Franken wie in Berlin oder sind gratis wie in Zürich. Einen Tribünensitz gibts für das Schweizer Rennen für 100 Franken. In New York kostet er rund 85 Franken.
F1: Ein teures Vergnügen! Ein Stehplatz in Barcelona kostet zum Beispiel 160 Franken für drei Tage, ein normaler Tribünensitzplatz fürs ganze Wochenende 275 Franken. Nur am Renntag auf dem Red Bull Ring in Österreich auf der Haupttribüne sitzen macht 530 Franken.
Die Fahrer
FE: Ein Sammelsurium von Piloten, die in anderen WM-Serien nie den ganz grossen Erfolg schafften. Zwei Ausnahmen: Sébastien Buemi wurde 2016 Langstrecken-Weltmeister, José María López ist dreifacher Tourenwagen-Weltmeister. Sieben Fahrer bringen Formel-1-Erfahrung mit, einen Grand Prix hat keiner gewonnen.
F1: Hamilton, Vettel, Alonso und Räikkönen waren alle schon F1-Weltmeister, gelten als die besten Fahrer der Welt. Das Feld umfasst aber auch Pay-Driver wie Stroll, Sirotkin oder Ericsson dabei, die nur dank Mäzenen dabei sind.
Der Lärm
FE: Gewöhnungsbedürftig! Sogar das Quietschen der Reifen ist lauter als das Surren der leisen Elektromotoren.
F1: Zu V12-, V10- und V8-Zeiten war der infernalische Sound alleine den Eintritt wert. Seit der Einführung der V6-Hybrid-Motoren 2014 ist der röhrige Klang aber mehr ein Ärgernis als ein Statussymbol.
Die Rennstrecken
FE: Es wird auf temporären Kursen mitten in Städten gefahren. Nur in Mexiko-Stadt und in Monaco (alle 2 Jahre) nutzt die Formel E die gleichen Strecken wie die Formel 1 – bisher allerdings nicht auf der ganzen Länge.
F1: Stadtstrecken wie Monaco, Baku oder Singapur sind die Ausnahme, moderne Circuits mit grossen Auslaufzonen die Regel. Neben Monaco sind Monza, Spa-Francorchamps und Silverstone Kalender-Klassiker.
Das Budget
FE: Zehn bis zwölf Millionen Franken pro Team. Weil jeder Hersteller seinen Boliden bei Interesse zum festen Preis von umgerechnet rund 580'000 Franken einem anderen Team verkaufen müsste, macht ein teuer entwickelter Antrieb keinen Sinn.
F1: Die Werkteams von Mercedes und Ferrari beschäftigen bis zu 1500 Personen, ihre Budgets betragen je 500 Millionen Franken. Kleine Teams wie Sauber kommen mit 150 Millionen aus.
Die Schweizer
FE: Buemi ist mit einem WM-Titel und zwei Vize-Titeln einer der Stars. Simona De Silvestro war in der Saison 2015/16 Stammfahrerin. Je zwei Rennen bestritten Jani, Leimer und Fontana.
F1: Das Sauber-Team ist schon seit 1993 dabei. Aktuell ist mit Grosjean ein Genfer mit Franzosen-Lizenz am Start. Die grossen Schweizer Namen der Vergangenheit: Vize-Weltmeister Clay Regazzoni und Jo Siffert.
Auf den ersten Runden gehts jedem Formel-E-Neuling gleich: Sie alle vermissen den Motorensound. «Als ich das erste Mal im Auto sass, war das ganz ungewöhnlich. Ich fuhr auf die erste Kurve zu und habe die Windgeräusche und das Reifenquietschen gehört, aber fast nichts vom Motor», sagt Nick Heidfeld (40), der mit 183 Grands Prix der erfahrenste Ex-Formel-1-Pilot in der Formel E ist.
Kommt ihm der Elektrorenner im Vergleich mit der F1 wie ein Spielzeug vor? Heidfeld: «Die Formel 1 ist natürlich viel schneller, in der Formel E haben wir gerade mal knapp 300 PS. Aber weil wir nur auf Stadtkursen fahren, kommt es einem schneller vor. Mir gefällt, dass es wenig Platz für Fehler gibt. Die Formel E hat auf jeden Fall ihre Berechtigung und macht viel Spass!»
Auch die Schweizer Ex-Indycar-Fahrerin Simona De Silvestro (29) musste sich beim Elektro-Umstieg umgewöhnen: «Es ist wie extremes Benzinsparen. Als Pilot war es lässig herauszufinden, wie man Batterie sparen und trotzdem schnell sein kann.»
Auf den ersten Runden gehts jedem Formel-E-Neuling gleich: Sie alle vermissen den Motorensound. «Als ich das erste Mal im Auto sass, war das ganz ungewöhnlich. Ich fuhr auf die erste Kurve zu und habe die Windgeräusche und das Reifenquietschen gehört, aber fast nichts vom Motor», sagt Nick Heidfeld (40), der mit 183 Grands Prix der erfahrenste Ex-Formel-1-Pilot in der Formel E ist.
Kommt ihm der Elektrorenner im Vergleich mit der F1 wie ein Spielzeug vor? Heidfeld: «Die Formel 1 ist natürlich viel schneller, in der Formel E haben wir gerade mal knapp 300 PS. Aber weil wir nur auf Stadtkursen fahren, kommt es einem schneller vor. Mir gefällt, dass es wenig Platz für Fehler gibt. Die Formel E hat auf jeden Fall ihre Berechtigung und macht viel Spass!»
Auch die Schweizer Ex-Indycar-Fahrerin Simona De Silvestro (29) musste sich beim Elektro-Umstieg umgewöhnen: «Es ist wie extremes Benzinsparen. Als Pilot war es lässig herauszufinden, wie man Batterie sparen und trotzdem schnell sein kann.»
Der Wettbewerb ist abgelaufen. Vielen Dank für ihre Teilnahme.