Ob es am Vornamen Karel liegt, dass Karel Hanika derart herausragend ist? Sein Namensvetter Karel Gott (76) ist schliesslich einer der grössten Schlagersänger aller Zeiten. Die «goldene Stimme von Prag» wird er genannt. Seit den 70er-Jahren besingt er eine kleine, freche Biene namens Maja.
Karel Hanika hingegen macht die Biene gleich selbst. Sein grosses Talent ist nicht das Singen, sondern das Fliegen! 24-mal stürzte er diese Saison. Damit ist er der König aller Töff-Klassen. Der Crash-Gott verweist Axel Pons (Moto2, 23 Stürze) und Alex De Angelis (MotoGP, 19) auf die Plätze.
Dabei gilt der 19-Jährige als eines der grössten Talente im Motorradsport. 2013 setzte er sich in der Nachwuchsklasse, dem Red-Bull-Rookies-Cup, mit 7 Siegen in 15 Rennen durch. Doch der Einstieg in die Moto3-WM erweist sich als harzig. Ein 7. Platz ist in zwei Jahren sein bestes Ergebnis. Chancen aufs Podest schmeisst er mehrmals mit Stürzen weg.
Deshalb muss er nun Ende Saison im Team Red-Bull-KTM gehen. «Ich hatte zwei fantastische Jahre. Leider waren die Ergebnisse nicht immer so wie erwartet», sagt Hanika zu seinem Abschied.
Bezeichnend: Den Schlusspunkt in Valencia setzt er mit einem Sturz. Eine Gewissheit wird ihm guttun: Der Tscheche ist nicht allein – total 976 Stürze wurden in dieser Saison in der Statistik erfasst!
Vor allem in der MotoGP knallte es so oft wie nie zuvor. 215-mal mussten die Stars der Königsklasse zu Boden. Der gefährlichste Circuit ist Silverstone mit 79 Crashes an einem Wochenende.