Der Frust von «Hülk» ist weg. Privat verliess er im April den Kanton Thurgau Richtung Monaco, «weil mir das Wetter in der Schweiz nicht passte!»
Jetzt genoss der frühere Sauber-Star Gastrecht bei Porsche – und siegte mit den eher unbekannten Teamkollegen Bamber (Neus) und Tandy (Gb). Im Gegensatz zu Hülkenberg (Force India-Mercedes) hatte Alonso von McLaren-Honda keine Freigabe für Le Mans und Porsche bekommen!
Es war die bisher grösste Millionenschlacht in Le Mans. Nach dem WM-Titel von Toyota 2014 mit Champion Buemi rüsteten die deutschen Rivalen Audi (13 Siege in den letzten 16 Jahren) und Porsche (das hier zuletzt 1998 siegte und jetzt 17 Mal triumphierte) an allen Fronten auf. Beide Giganten sollen Budgets bis zu 500 Millionen Franken in die brutale Hybrid-Jagd auf die Japaner gesteckt haben. Da kann und will in der Formel 1 nur noch Ferrari mithalten.
Unsere drei Langstrecken-Musketiere Marcel Fässler (39), Neel Jani (31) und Sébastien Buemi (26) kämpften in Le Mans in den drei besten Autos mit – und wurden bös geschlagen. Am Ende blieb dem dreifachen Sieger Fässler aus Einsiedeln wenigstens mit Lotterer und Tréluyer noch der Trostpreis auf dem Podest.
Ihre Pannenserie: Um 17.40 Uhr gabs bei Lotterer einen Reifendefekt. Um 06.58 verlor Fässler plötzlich einen Teil der Heckverkleidung. Dann gabs für Fässler noch eine Strafe wegen unkorrekten Verhaltens in einer Slow-Zone. So blieben eben zwei Runden Rückstand.
Für Buemi war sofort klar: «Wir sind zu langsam!» Und als Davidson den Toyota noch am Samstag in die Mauer setzte, war alles vorbei: 8. Rang.
Pole-Mann Neel Jani zu BLICK: «Unser Doppelsieg ist super, aber als Fünfter im Porsche bin ich nicht zufrieden. Zuerst spukte der Hybrid, dann die Bremsen. Deshalb sind Dumas und ich abgeflogen. Dazu kamen die Krämpfe von Lieb, der nie lange fahren konnte!»