Erstmals seit 20 Jahren begann eine Formel-1-Saison, ohne dass Monisha Kaltenborn (46) in irgendeiner Form beim Sauber-Rennstall mit dabei ist. Für die letzten Juni entlassene Ex-Teamchefin heisst es jetzt: Formel 4 statt Formel 1. Kaltenborn hat mit Emily Di Comberti das Schweizer Nachwuchs-Team KDC Racing gegründet, es wird in Deutschland und Italien antreten.
Von der höchsten in die unterste Rennsport-Klasse! Kaltenborn wählt für ihr Comeback die Arbeit mit Junioren. Warum? «Motorsport war und ist meine grosse Leidenschaft. Es ist daher für mich nur logisch, hier weiter zu machen. Ich werde als Mitbesitzerin massgeblichen Einfluss auf die Strategie des Teams haben. Meine Hauptverantwortung sehe ich dabei darin, talentierte junge Fahrer auf ihre künftige Karriere vorzubereiten. Meine langjährige Formel-1-Erfahrung wird dabei hilfreich sein», sagt Kaltenborn zu «Auto Bild Motorsport».
Die beiden Teamchefinnen fördern auch eine Schweizerin: Tara Eichenberger (15). Die Teenagerin fuhr bisher Kart, jetzt macht sie als Testfahrerin den ersten Schritt im Autorennsport.
«Ich bin überglücklich, dass mich Monisha Kaltenborn ausgewählt hat und danke allen Partnern und Sponsoren, die mir diesen Schritt ermöglichen. Ich will so viel wie möglich lernen», sagt Tara. Schon in der untersten Einsteiger-Kategorie geht eben ohne Mitgift nichts.
Die Eichenbergers leben in Dubai, per Zufall kamen Tara und Schwester Gaia (12) zum Kartsport. Sie kurvten auf dem Golfplatz mit den Golf-Karts der Eltern so rasant herum, dass sie Papa Rolf auf eine Kartbahn mitnahm. Jetzt folgt für die Teenagerin der Schritt in die Formel 4. Noch ist es für Tara aber ein weiter Weg, die nächste Simona De Silvestro zu werden. Trotz Kaltenborns Förderung.