Eigentlich sollte Nico Müller (28) diese Saison von Rennen zu Rennen eilen. Der Rennfahrer aus dem Berner Oberland fährt mit der DTM und der ABB Formel E gleich in zwei Meisterschaften mit.
Doch jetzt ist der einzige Ort, wo Müller noch fährt, die heimische Stube. Homeoffice als Rennfahrer? Da brauchts etwas mehr als einen Laptop. Deshalb schafft sich Müller für die Corona-Zwangspause kurzerhand einen Profi-Simulator an.
Die Rennsimulatoren-Spezialisten der Racing Academy aus Horgen ZH liefern dem DTM-Vizemeister das Profigerät bis vor die Haustüre in Blumenstein BE. «Vorerst ist er gemietet. Denn ich hoffe, dass ich so schnell wie möglich wieder mit richtigen Autos fahren kann», sagt Müller.
Training für die Reflexe
Als Gag steigt Müller mit seiner ganzen Rennfahrerkluft inklusive Helm aufs neue Gerät. «Sonst reicht aber die Trainerhose», sagt er lachend. Aber das Üben daheim nimmt der DTM-Star ernst. Zumal sich der Berner Oberländer auch noch ein weiteres Gerät fürs Muskeltraining besorgt hat.
«Die Simulatoren sind heutzutage sehr gut. Es ist ein gutes Training für die Reflexe und das Feeling», sagt Müller. Es sind auch Online-Rennen möglich. Müller tritt virtuell gegen DTM-Gegner und Schweizer Rennfahrerkollegen wie Neel Jani, Patric Niederhauser und Alain Valente an.
Zudem lernt Müller Rennstrecken, die in der DTM neu im Kalender stehen. Der Kalender, der seit letzter Woche wegen Corona völlig neu gestaltet ist. Saisonstart ist statt Anfang Mai voraussichtlich erst am 10. Juli auf dem Norisring in Nürnberg.
Müller wird im August Vater
Deshalb hofft der Berner Oberländer, dass es vorher schon in der ABB Formel E weitergeht. In der Elektro-Meisterschaft stünde der E-Prix am 21. Juni in Berlin als nächstes an.
Doch wann Müller tatsächlich wieder im Auto sitzt, wird erst der Verlauf der Virus-Krise zeigen. Deshalb ist der einzig verlässliche Termin in nächster Zukunft derzeit ein ganz anderer: Ende August werden Nico und seine Freundin Victoria erstmals Eltern!