Der Salzsee killt die Töffs
Skandal bei der Rallye Dakar!

Die Überfahrt der Rallye Dakar über den grössten Salzsee der Welt wird zum Desaster. Aggressives Salzwasser legt die Töffs lahm. Nun hagelt es Kritik an den Organisatoren.
Publiziert: 13.01.2015 um 11:38 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:00 Uhr
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Wassermarsch – Gesamtleader Barreda muss später abgeschleppt werden.
Foto: Honda
Von Matthias Dubach

Es ist die achte Etappe der Rallye Dakar. Die Motorräder sollen in Bolivien über den grössten Salzsee der Welt losbrausen. Aber heftiger Regen setzt den ausgetrockneten Salar de Uyuni unter Wasser! Es steht teilweise knöcheltief. Dazu ist es windig und eiskalt. Alle Fahrer sind sich einig: Diese 805 km lange Etappe ist unfahrbar.

Die Proteste verhallen. Der Grund: Boliviens Staatspräsident Evo Morales ist extra angereist, um die Startflagge zu schwingen. Das Land erhofft sich durch die Rallye einen Tourismus-Aufschwung.

Die Quittung kommt bald. Weil die Motorräder kilometerlang durch stehendes Wasser brausen müssen, setzt sich in jeder Ritze Salz fest.

Das Salz killt die Motorräder! Nach dem Tankstopp springt kaum ein Töff noch an. Die Honda von Gesamtleader Joan Barreda gar nicht mehr. Sie muss abgeschleppt werden, der Traum vom Dakar-Sieg ist futsch.

Der Chilene Jeremias Israel sagt, was alle denken: «Das war eine Scheiss-Etappe. Unsere Bikes sind nicht für so etwas gemacht.»

Neuer Leader ist Vorjahressieger Marc Coma. Aber auch der KTM-Fahrer ist im Ziel stocksauer. Er liefert sich mit Dakar-Direktor Etienne Lavigne ein Wortgefecht über die Skandal-Etappe.

Die Töffs haben am Sonntag im Ziel in Buenos Aires wegen der Salzschäden nur noch Schrottwert. Wenn sie nicht vorher ausscheiden.

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