Die Zahlen sind brutal: Tom Lüthi hat als einziger MotoGP-Stammpilot keine WM-Punkte. Sein Teamkollege Franco Morbidelli hingegen punktete schon zwölf Mal und ist mit stolzen 48 Punkten der beste Neuling der Königsklasse.
Dass Lüthi Töff-Toptalent Morbidelli im Teamduell unterliegt, ist kein Problem. Es ist die Art und Weise, die zu denken gibt. Lüthi fährt nicht nur Morbidelli, sondern allen konstant hinterher. Es gibt wenig Hoffnung, dass der Emmentaler in den verbleibenden zwei Rennen die Nuller-Schmach noch abwendet.
Lüthi muss Fahrer ziehen lassen, die vom Töff-Material und von der fahrerischen Klasse her eigentlich locker in seiner Reichweite sein müssten. Zuletzt bezwang der Honda-Pilot nur noch irgendwelche Ersatzpiloten und ist einzig durch Ausfälle nach vorne gerückt.
Traurig, aber wahr: So wird für Lüthi die eigentlich tolle Chance, sich in der Königsklasse zu zeigen, zu einer Peinlichkeit. Er scheint gedanklich mit dem Kapitel MotoGP bereits abgeschlossen zu haben. Nichts mehr riskieren, um sich vor der Rückkehr in die Moto2 nicht zu verletzen, ist aber der falsche Weg.
Um richtig heiss auf die Moto2 zu werden, muss Lüthi nun in der MotoGP dringend nochmals zum Kämpfer werden. Denn die nötige Entschlossenheit kommt nach dem Hinterherfahr-Jahr nicht auf Knopfdruck zurück.
Und: Auch die künftigen Moto2-Gegner registrieren Lüthis zahme Nuller-Saison. Vor Ehrfurcht erstarren wird 2019 keiner der jungen Wilden!