In Valencia kam es am Wochenende zu einer wahren Crash-Flut. Im anhaltenden Regen krachte es über die drei Tage gleich 155 Mal! Das gabs in den letzten 20 Jahren nie. Nur in Misano 2017 (140 Stürze) und Estoril 2010 (130) schepperte es annähernd so oft.
Der Sturz-König? Der heisst Marc Marquez! Der MotoGP-Weltmeister stürzte an diesem Wochenende zwar «nur» zweimal, in der gesamten Saison aber ganze 23 Mal. Bei 19 Rennen ist das mehr als ein Crash pro Wochenende. In der Königsklasse fand sich kein andere so oft im Kiesbett wieder wie der Spanier.
Tanz auf Messers Schneide
Beim 25-Jährigen gehören die Abflüge aber dazu. In jeder seiner Runden bewegt er sich voll am Limit. Sei es ein Training oder das Rennen, Marquez tanzt auf Messers Schneide. So fährt er sich einerseits einen Vorteil gegenüber den Gegnern heraus, die öfters etwas Vorsicht walten lassen. Andererseits stürzt er halt eben oft. Hinzu kommen zahlreiche Fast-Crashes, die er jeweils in extremis noch auffangen kann. Marquez, das ist Spektakel pur.
Die Frage ist eher, wie lange er diesen Stil noch aufrecht erhalten kann. Mit zunehmendem Alter wird dem Spanier diese Sturz-Orgie immer mehr zusetzen. Schon jetzt schickt der Körper erste Warnsignale. Weil Marquez sich immer wieder die Schulter ausrenkt, zuletzt am Samstag, lässt er sich im Dezember operieren.
Lüthi fliegt 13 Mal ab
In den unteren Klassen gibt’s aber noch andere Vielflieger. Stefano Manzi in der Moto2 verbucht 31 Crashes (!), ist damit Meister über alle Klassen. Sam Lowes (27 Stürze), Jorge Navarro und Marco Bezzecchi (je 24) folgen dahinter.
Die Schweizer? Schaffen es in dieser Statistik zum Glück nicht auf die vorderen Positionen. Lüthi verzeichnet 13 Stürze in dieser Saison. Aegerter kommt 4 Mal zu Fall, Jesko Raffin 2 Mal.