Ana Carrasco (21) mit historischer Chance
Wird diese Frau erste Töff-Weltmeisterin?

Eine Weltmeisterin im Töff? Das gabs noch nie! Die Spanierin Ana Carrasco ist drauf und dran, das zu ändern.
Publiziert: 20.09.2018 um 14:05 Uhr
|
Aktualisiert: 24.09.2018 um 11:30 Uhr
1/6
Ana Carrasco will als erste Frau einen WM-Titel im Töff-Motorsport holen.
Foto: Instagram
Stefan Meier

Pink ist Trumpf in der ­Supersport-WM! In der 300er-Kategorie ist Ana Carrasco drauf und dran, ­Geschichte zu schreiben. Als ­erste Frau könnte sie eine ­offizielle Töff-Weltmeisterschaft für sich entscheiden. Ein ­Rennen vor Schluss führt die 21-Jährige die Rangliste an.

Carrasco fuhr früher in der Moto3-WM, wechselte 2017 in die neu gegründete Supersport 300. Geblieben ist ihr Markenzeichen, der knallig pinke Helm. Auf die in der Machowelt des Töffsports sehr auffällige Farbe setzt die Spanierin mit voller Absicht, wie sie schon vor fünf Jahren gegenüber BLICK ­verriet: «Ich will damit sagen: Hier bin ich. Ich bin die Einzige. Und ich bin hier, um euch zu schlagen.»

Die Nerven flattern bei Carrasco

Nun lässt sie ihren Worten Taten folgen. Schon 2017 ­konnte sie als erste Frau der ­Geschichte einen WM-Lauf ­gewinnen. Dieses Jahr setzt sie noch einen drauf, entschied zwei der bisher sieben Rennen für sich und setzte sich an die ­Spitze.

Doch seither flattern die ­Nerven. Der Vorsprung von ­zwischenzeitlich 22 Punkten schmilzt dahin. Sie plagt sich mit technischen Problemen rum, kommt nicht auf Touren. Zuletzt in Portimao (Por) wurde sie nur Zehnte. Zehn Punkte Vorsprung hat sie noch bei ­einem ausstehenden Rennen. Wird sie nächste Woche in ­Magny Cours (Fr) mindestens Dritte, ist ihr der Triumph sicher.

Dass sie dabei Historisches erreichen kann, will sie aber nicht zu sehr an sich heran­lassen. «Es ist mir egal. Ich weiss nur, dass ich diese WM ­gewinnen will», sagt sie in spanischen Medien nach Portimao. Viele hätten es schon als selbstverständlich betrachtet und ­erwartet, dass sie durch­marschiert. «Aber Rennen und Meisterschaften zu gewinnen, ist nicht einfach. Ich bleibe mit beiden Füssen auf dem Boden.»

Rossi wirft ein Auge auf Ana

Schon allein in der Lage zu sein, um den Titel zu fahren, ist für sie eine grosse Sache. «Ein konkurrenzfähiges Motorrad zu finden und ein Team, das auf ein ­Mädchen setzt, ist eine fast unmögliche Mission», weiss sie.

Doch mit ihren Leistungen steht sie längst im Rampenlicht der Töff-Szene. Selbst MotoGP-Superstar Valentino Rossi, der eine erfolgreiche Nachwuchs-Akademie betreibt, ist auf Carrasco aufmerksam geworden. «Wir haben ein Auge auf Anas Karriere. Sie hat schon im letzten Jahr ein Rennen gewonnen. Das war ein grossartiges Resultat», sagt Rossi. «Nun führt sie die Gesamtwertung an. Ich hoffe, dass sie den Titel holt.»

Wer weiss, vielleicht startet sie mit dem WM-Triumph erst so richtig durch.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?