Zum Sauf-Eklat im Fechten
Das zerstörte Vertrauen ist schlimmer als der Alk-Absturz

Wenn zwei Nachwuchs-Fechterinnen nachts um 2 Uhr ihre betrunkenen Trainer vor dem Hotel betreuen müssen, ist das unentschuldbar, schreibt Blick-Ressortleiter Matthias Dubach.
Publiziert: 13.03.2025 um 18:41 Uhr
|
Aktualisiert: 13.03.2025 um 18:47 Uhr
1/7
Der ehemalige Weltklassefechter Max Heinzer ist seit letztem Sommer Verbandspräsident.
Foto: keystone-sda.ch
1/7
Der ehemalige Weltklassefechter Max Heinzer ist seit letztem Sommer Verbandspräsident.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Alkoholkonsum von Trainern im Nachwuchs-Camp ist unentschuldbar
  • Vorbildfunktion der Trainer im Spitzen-Juniorenbereich ist besonders wichtig
  • U20-Fechterinnen sind volljährig, aber Lebenserfahrung unterscheidet sich stark
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_1046.JPG
Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Es muss kein Geheimnis darum gemacht werden: Nicht wenige meiner prägendsten Erinnerungen an Trainingslager haben etwas mit Alkohol zu tun. Aber da reden wir von Amateurfussball, das teambildende Nachtleben war ebenso wichtig wie die Arbeit mit Ball.

Sollte also nicht auch einem Duo von Trainern erlaubt sein, am letzten Camp-Abend etwas zu trinken? Natürlich. Der vorliegende Fall aus dem Fechten ist dennoch unentschuldbar.

Denn es handelte sich um ein Nachwuchs-Camp. Die Vorbildfunktion der Trainer im Spitzen-Juniorenbereich ist nochmals ein ganzes Stück grösser als bei den Aktiven. Auch wenn die U20-Fechterinnen volljährig sind – die Diskrepanz bei der Lebenserfahrung ist gross, es ist noch keine Augenhöhe vorhanden.

Als Nachwuchs-Coach ist man 24 Stunden am Tag Vorbild. Im sportlichen Bereich natürlich sowieso. Aber eben auch bei Alltagsdingen. Wie freundlich grüsst man Leute? Wie oft hängt man am Handy? Wie pünktlich ist man? Wie ausgewogen ernährt man sich? Und eben auch: Wie geht man mit Alkohol um?

Sich auf einer Verbandsdienstreise – also beim bezahlten Job und nicht etwa in den Ferien – fast zur Besinnungslosigkeit zu betrinken, ist ein No-Go. Fast noch schlimmer als ein Alk-Absturz ist aber das zerstörte Vertrauen bei den Sportlerinnen und wohl auch deren Eltern, die ihre Töchter den Trainern für die Auslandsreise anvertraut haben. Und bitter enttäuscht wurden.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?