Weniger als ein Jahr nach dem letzten Grasshopper Cup im Mai 2017 treffen sich die weltbesten Squash-Spieler bereits wieder in Zürich. Zwischen dem 14. und 18. März, dem Finaltag, sind gleich fünf der Top-7-Spieler der PSA-Weltrangliste zu bewundern.
Gespielt wird erstmals in der Halle 622 direkt beim Bahnhof Oerlikon. Über 500 Fans können den Squash-Stars bei ihrer Kunst in einem extra aufgebauten Glas-«Käfig»-Court bei den spektakulären Matches zuschauen.
Der GC Cup hat sich in der Randsportart Squash in den letzten Jahren zu einem der grossen Fix-Punkte auf der PSA-Tour entwickelt. Mit der Preisgeld-Summe von 100’000 US-Dollar und der entsprechenden Anzahl Punkte der Weltrangliste ist der Anlass der grösste seiner Art auf dem europäischen Festland.
Die «Professional Squash Association» PSA ist im Squash das Pendant zur ATP im Tennis: Die Vereinigung der Profispieler. Die Preisgeld-Beträge für die Stars der Szene sind allerdings bedeutend geringer als für Federer und Co.
Der Sieger des GC Cup 2018 kassiert zum Beispiel nur 16’697 Dollar. Dazu muss er vier Runden siegreich überstehen. Wie im Tennis gibts ein Tableau mit Gesetzten und Qualifikanten.
Die Schweizer Fans dürfen dank einer Wildcard Lokalmatador Nicolas Müller (29, PSA 18) anfeuern. Er trifft am Mittwoch, 14. März, um 20 Uhr auf Titelverteidiger Grégory Gaultier.
Mo El Shorbagy (27, Ägypten, PSA 1)
Schon in jungen Jahren wird das Talent vom legendären «Mr. Squash» Jonah Barrington (76) betreut und an die Spitze geführt. Mit 15 Jahren stösst El Shorbagy 2006 bereits auf die PSA Tour und gewinnt ein Jahr später schon ein 5-Stern-World-Tour-Turnier. Seither sollten 29 weitere Titel folgen, insgesamt thronte er in den vergangenen Jahren schon 28 Monate als Nummer 1. Mo El Shorbagy stammt aus einer Squash-Familie, auch sein Bruder Marwan ist ein Top-Athlet. Höhepunkt ist der WM-Final letzten Dezember, als sich die Brüder gegenüber stehen. Mo triumphiert, holt erstmals den WM-Titel und reist als aktueller Weltmeister nach Zürich.
Gregory Gaultier (35, Frankreich, PSA 2)
Der Franzose Grégory Gaultier tritt als Titelverteidiger des GC Cup in Zürich an. Er war bis vergangenen Donnerstag die Nummer 1 der Weltrangliste, die jeweils zum Monatsanfang aktualisiert wird. Im letzten April übernimmt Gaultier die Nummer 1 mit 34 Jahren und drei Monaten – nach einer Serie von 14 siegreichen Matches mit drei Turniertiteln. Als ältester Führender der Squash-Geschichte. «In meinem Alter nochmals die Nummer 1 zu sein, ist ein unglaubliches Gefühl und macht grosse Freude», sagte er damals. Gaultier ist bekannt für seinen beeindruckenden körperlichen Stil und die unerbittliche Ausdauer. Der Vater von zwei Söhnen hat 40 PSA-Titel gewonnen und wurde 2015 Weltmeister.
Karim Abdel Gawad (27, Ägy, PSA 5)
Für die Minimal-Dauer von einem Monat durfte Abdel Gawad sich Nummer 1 der Welt nennen. Letzten Mai klettert der Ägypter ganz nach oben, bevor er den Thron wieder an Gaultier abgeben muss. Zu verdanken hat er die Top-Position unter anderem dem World-Open-Titel 2016 und dem Weltmeister-Titel 2016. Abdel Gawads Traumort für einen Squash-Match ist übrigens vor dem Schloss Neuschwanstein. Seinen grössten Wunsch hat er sich mit dem WM-Gold schon selbst gemacht.
Tarek Momen (30, Ägypten, PSA 6)
Der 30-Jährige ist zurzeit so gut klassiert wie noch nie. In seinem Palmarés stehen allerdings erst vier Titel. Momen lebt und trainiert in Kairo und hat einen Bachelor in Ingenieurswesen. Seine Leidenschaft für den Sport kann er auch privat ausleben und fachsimpeln. Seit bald vier Jahren ist Momen mit der ägyptischen Squashspielerin Raneem El Weleily (29) verheiratet. Sportlich kann er sich eine Scheibe von seiner Gattin abschneiden. El Weleily gewann in ihrer Karriere schon den WM-Titel und war auch die Weltnummer 1.
Simon Rösner (30, Deutschland, PSA 7)
Rösner ist mit Abstand der erfolgreichste deutsche Squashspieler und hat bisher 9 PSA-Titel gewonnen. Nach der Gold-Medaille an den World Games im letzten Jahr bekam er als erster Squashspieler aus den Händen von Bundespräsident Steinmeier das Silberne Lorbeerblatt. Sportlich wie privat läuft es Rösner derzeit glänzend. Im Januar gewann er das Tournament of Champions und diese Woche sagte seine Freundin am Rande des World-Series- Turniers in Chicago Ja zum seinem Hochzeitsantrag – im Helikopter bei einem Flug über der Stadt.