Seit dem 11. November liefern sich der Norweger Magnus Carlsen (25) und der Russe Sergei Karjakin (26) an der Schach-Weltmeisterschaft in New York einen Abnützungskampf par excellence.
Je 100 Minuten Bedenkzeit wird den Kontrahenten dabei für die ersten 40 Züge gewährt, 50 Minuten für die 20 nächsten und 15 Minuten für den Rest der Partie. Von einem Zufallsweltmeister kann nach einem derart langwierigen Ausscheidungsverfahren also keine Rede sein.
Nur: Nach zwölf Duellen in diesem Format – zehn Unentschieden und je einem Sieg – hat die Schach-Welt noch immer keinen Weltmeister gefunden.
Höchste Zeit also, das Prozedere zu beschleunigen. Die Entscheidung wird nun am Mittwoch, am 30. November, in vier Partien Schnellschach mit «nur» 25 Minuten Bedenkzeit gesucht. Sollte auch dann noch kein Sieger gefunden sein, folgen fünf Serien à zwei Partien im Blitzschach (5 Minuten Bedenkzeit).
Als Ultima Ratio sieht das Reglement ein sogenanntes Armageddon vor. Was dramatisch klingt, ist in Wirklichkeit nur der Schlusspunkt einer (fast) unendlichen Geschichte: Der Spieler mit den weissen Figuren erhält fünf Minuten Bedenkzeit, Schwarz vier. Weiss braucht aber einen Sieg, um Weltmeister zu werden.
Da er auch amtierender Weltmeister im Schnell- und Blitzschach ist, gilt Titelverteidiger Carlsen als Favorit für die Kurzentscheidung. Er könnte just an seinem 26. Geburtstag seinen dritten WM-Titel in Serie eintüten.
Sollte er dies erst im Armageddon schaffen, wäre es eine Premiere in der langen Schach-Geschichte. (cmü)