Man hält die Geschichte eigentlich nicht für möglich. Auf der einen Seite steht Marina Schnider (31). Die Schützin aus Ennetbürgen NW zählt über 300 m zu den Besten ihres Fachs. Das grosse Ziel der Nidwaldnerin: Eine Medaille bei der Europameisterschaft in Baku (Aser). Doch nun dies: Schnider darf nicht an den Wettkämpfen teilnehmen. Warum? Ganz einfach: Der Schweizer Schiesssportverband die 31-Jährige für die Wettkämpfe falsch angemeldet.
Daniel Burger, Leiter Bereich Spitzensport, sagt: «Ich bedaure das sehr und es tut mir sehr leid für Marina.» Aber was ist genau passiert? Burger: «Eine Mitarbeiterin hat die Anmeldung ausgefüllt, am Ende aber vergessen, ein «x» an einer entscheidenden Stelle zu machen. Dass der Internationale Schiessverband nun keine Gnade walten lässt, ist für mich mangelndes Fingerspitzengefühl.»
Tatsächlich ist die Anmeldeprozedur für so einen Anlass kompliziert. Gleichzeitig erkannte der Verband schon im Mai dieses Jahres eigene «Mängel beim Wettkampfmanagement». Daraufhin habe man «sofort Massnahmen ergriffen», wobei diese erst «ab der neuen Schiesssportsaison (ab 1. Oktober 2017) greifen.» Konkret heisst dies: Das «sofort» war für Schnider nicht schnell genug. Sie selbst sagt nur: «Da ich immer noch sehr enttäuscht darüber bin, was passiert ist, möchte ich keine Auskunft geben.»