Erin Kennedy sorgt für eine besonders berührende Erfolgsgeschichte an der Multi-EM in München. Die Ruderin hat vor drei Monaten die erschütternde Diagnose Brustkrebs erhalten und steckt aktuell mitten in der Chemotherapie. Für die EM hat sie die Behandlung unterbrochen und prompt mit ihrer Mannschaft Gold im Vierer geholt!
Vor vier Wochen sah der Alltag von Kennedy noch ganz anders aus. «Der erste Schritt, um dem Krebs in den Hintern zu treten. Ich fühle mich positiv, müde und dankbar», schrieb sie zu einem Video auf Instagram. Es zeigt ihren ersten Tag der Chemotherapie. Seitdem hatte Kennedy einen weiteren Zyklus, für die EM hat sie die Behandlung dann unterbrochen.
«Unfassbar stolz auf das Team»
Nach ihrer unglaublichen Leistung ist die 30-Jährige sichtlich überwältigt. «Es war heute wirklich emotional für mich. Ich bin unfassbar stolz auf das Team. Für mich war es hart, aber es war genauso hart für sie. Sie unterstützten mich jedes Mal», sagt sie gegenüber der BBC.
Mit Frankie Allen, Giedre Rakauskaite, Ed Fuller und Ollie Stanhope verweist die Steuerfrau Frankreich über 2000 Meter auf Rang zwei und macht die Titelverteidigung perfekt.
Es ist die nächste Medaille im beeindruckenden Palmarès der Britin. 2018 und 2019 wurde sie Weltmeisterin, bei den paralympischen Spielen in Tokio 2021 holte sie ebenfalls Gold. Für ihre starken Leistungen wurde sie zum Mitglied des «Order of the British Empire» ernannt.
Ab Donnerstag gehts mit der Chemo weiter
Die mutige Entscheidung Kennedys zahlt sich aus. «Meine Onkologin ist damit völlig einverstanden, also keine Sorge. Ich laufe nicht irgendwie vor ihr weg und verstecke es vor ihr», scherzt sie. Am Dienstag fliegt sie wieder in die Heimat. Dort wartet mit dem nächsten Onkologie-Termin wieder der medizinische Alltag auf sie, am Donnerstag folgt die nächste Runde Chemo.
Sie werde nun eine Auszeit vom Sport nehmen, den Fokus voll auf ihre Gesundheit richten. Ihr grosses Ziel ist es, 2024 bei den Paralympics in Paris wieder anzutreten. «Wenn es etwas gibt, das mich motiviert, besser zu werden, dann ist es, zurückzukommen und mit dieser Mannschaft nach Paris zu fahren.»