Sein Boot «La Fabrique» ist ausgerüstet mit modernster Technik. Doch auf See, im Kampf gegen Wind und Wetter, spielen die elementaren Dinge eine viel wichtigere Rolle. Dinge wie ein Eimer. Einen solchen hat Alan Roura (23) bei seiner Weltumsegelung, der Vendée Globe, verloren. Nach nur zehn Tagen.
«Verschissen!», schreibt der Genfer mit einem Augenzwinkern in sein Logbuch. «Jetzt habe ich nur noch einen Eimer. Diesen brauche ich für den Abwasch und die Körperpflege ...» Nicht so schlimm, mag der eine oder andere denken. Schliesslich ist Roura noch mindestens drei Monate alleine auf See.
Geprägt sind die ersten Tage von Flaute und hohen Temperaturen. Roura greift deswegen zur Schere und verpasst sich einen Millimeterschnitt. «Gar nicht so einfach», sagt er. Seinen Vollbart lässt der einzige Schweizer und jüngste Vendée-Globe-Teilnehmer aller Zeiten aber unberührt. Freundin Aurelie soll ihn ja wiedererkennen, wenn er nach rund 100 Tagen nach Les Sables-d’Olonne zurückkehrt.
Eine Woche nach dem Start in Les Sables-d'Olonne an der französischen Atlantikküste segelte er am Sonntag an den Kanarischen Inseln vorbei. Und gestern passierte Roura die Kapverden – genau so, wie er sich das in seinem persönlichen Plan vorgenommen hatte. Roura liegt auf Rang 25 unter 29 Startern. In Führung der Brite Alex Thomson, vor 16 Franzosen. Rouras Rückstand auf Thomson – 810 Seemeilen oder 1500 Kilometer.