Trump-Berater Dana White stiert MMA-Kämpfe durch
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Trotz Corona-Vorfall!
Trump-Berater Dana White stiert MMA-Kämpfe durch

In den USA hat die rund zweimonatige Durstrecke an Live-Sportevents am 9. Mai endlich ein Ende. Die UFC legt wieder mit mehreren Kämpfen los. Trotz Corona-Vorfall!
Publiziert: 09.05.2020 um 13:44 Uhr
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Aktualisiert: 18.06.2020 um 14:22 Uhr
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Ab dem 9. Mai fliegen in den USA im Oktagon wieder die Fäuste.
Foto: keystone-sda.ch

Während in Deutschland am 16. Mai die Bundesliga endlich wieder beginnt, gibt es in den USA schon eine Woche früher Live-Sport im TV. In Florida, wo der Sport als systemrelevant gilt, fliegen im Rahmen der UFC 249 ab dem 9. Mai im Oktagon die Fäuste. Verschiedene MMA-Kämpfe werden durchgeboxt, obwohl das Coronavirus die Vereinigten Staaten nach wie vor auf Trab hält. Aber die Amerikaner lechzen regelrecht nach Sportübertragungen – allen voran Präsident Donald Trump.

«Wir wollen unseren Sport zurück, das ist so wichtig. Ich habe genug davon, mir 14 Jahre alte Baseball-Spiele anzuschauen», sagte Trump Mitte April an einer Pressekonferenz. Dass ausgerechnet die UFC als erster grosser Sport-Event zurück kehrt ist kein Zufall. UFC-Boss Dana White gehört zum engen Berater-Team von Trump und ist mit ihm befreundet. Schon im April wollte er mit dem langersehnten Kampf zwischen Tony Ferguson und Chabib Nurmagomedow zurückkehren, musste die Pläne jedoch verwerfen, da Nurmagomedow nicht aus seinem Heimatland Russland ausreisen durfte.

Trump wird ebenfalls zuschauen

Nun kann White aber nichts und niemand mehr daran hindern, endlich wieder seine Kämpfer aufeinander loszulassen. Den Kritikern zeigt er die kalte Schulter. «Irgendjemand muss der Erste sein, und es wird cool, der Erste zu sein und diesen Event mit unseren Fans und all jenen, die zuschauen werden, zu geniessen», so White gegenüber der «Los Angeles Times».

Selbstverständlich wird auch Donald Trump am Samstag vor dem Fernseher sitzen und sich die Kämpfe ansehen. Denn Trump-Berater White weiss, dass die anstehenden MMA-Kämpfe für den Präsidenten von besonders grosser Bedeutung sind. Der ganze Event stellt für ihn quasi eine Quelle der Inspiration dar, mit deren Hilfe er das Land aus dem Lockdown führen möchte. «Seine ganze Philosophie beruht darauf, den Sport als erstes wieder zu lancieren. Die erfolgreiche Durchführung der Events soll vorzeigen, wie die Menschen wieder sicher ihrer Arbeit nachgehen und die Kinder in den Schulen geschützt werden können», schildert White den Plan.

Zuversicht – und dann ein positiver Test

Von einem Ansteckungsrisiko für die Kämpfer möchte der 50-Jährige nichts wissen. Alle würden mehrmals wöchentlich getestet. White ist überzeugt davon, dass der UFC-Event der Bevölkerung dabei helfen wird, wieder zurück zur Normalität zu finden. «Jemand muss einfach den Lead in dieser Sache übernehmen. Wenn mein Anlass vorbei ist, werden die Leute sehen, dass man ihn sicher durchführen kann», sagt er.

Am Samstagmorgen macht die Nachricht die Runde, dass Ronaldo «Jacaré» Souza seinen Kampf gegen Uriah Hall im Mittelgewicht nicht antreten kann. Der Grund: Er ist positiv auf das Coronavirus getestet worden! Er habe die Gesundheits-Protokolle beachtet und befinde sich nun in Selbstisolation, schreiben die Veranstalter. Unabhängig davon gehts am Sonntag im Oktagon rund.

Und es sind schon weitere Kämpfe geplant – so beispielsweise am 23. Mai in Las Vegas. Und auch von seiner wahnwitzigen Idee einer «Fighting-Insel» ausserhalb der USA will White nicht ablassen. «Ich sprach mit Conor McGregor, er will dort antreten. Chabib Nurmagomedow hat mir gesagt, sobald der Ramadan vorbei sei, würde er wieder mit dem Training fortfahren und im Sommer zurück sein», verteidigt sich White.

Doch zuerst ist der Fokus auf den 9. Mai gerichtet, wenn sich Tony Ferguson und Justin Gaethje in Florida vor zahlreichen TV-Zuschauern zum Auftakt gegenseitig die Köpfe einschlagen. (jk)

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