Der Schweizer Fecht-Verband ist in der Euphorie wohl etwas übermütig. Nach dem 3. Platz der Schweizer Degen-Equipe in Heidenheim schreibt «Swiss-Fencing», auf der Homepage: «Damit ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio geschafft! BRAVO.»
Doch ganz in trockenen Tüchern ist die Qualifikation noch nicht. «Wir sind hier immer noch am rechnen. Mathematisch ist es noch nicht zu hundert Prozent sicher», sagt Max Heinzer.
Ägypten könnte demnach noch Spielverderber spielen – mit einem Podestplatz in drei Wochen in Vancouver. «Doch das käme einer Sensation gleich und wir selbst müssten wohl in der ersten Runde ausscheiden.»
Mit 99-prozentiger Sicherheit ist das Schweizer Team also in Rio dabei – was zusätzlich auch drei Einzelstartplätze mit sich bringt.
Heinzer, Benjamin Steffen, Peer Borsky und Fabian Kauter fechten sich beim traditionsreichen Heidenheimer Pokal relativ problemlos bis ins Halbfinale. Dort wartet mit Frankreich ein grosser Brocken, gegen den Heinzer & Co. mit 39:40 erst nach Zusatzminute knapp den Kürzeren ziehen.
Doch gegen die Ukraine halten die Nerven. Unsere Fecht-Equipe setzt sich klar mit 45:29 durch und macht den so wichtigen Podestplatz klar. «Wir haben eine geniale Leistung gezeigt. Darüber freuen wir uns», sagt Heinzer. «Wir haben immer gewusst, dass unser Weg stimmt.»
Eine grosse Feiern hätte es auch nicht gegeben, wenn sie die Quali schon auf sicher hätten. Den Carneval sparen sie sich für Rio auf. Heinzer: «Die Quali ist doch nur ein Meilenstein. Doch wir wollen mehr.» Nämlich die erste Medaille einer Fecht-Equipe bei den Männern seit 40 Jahren.