Ohne Pads und Helme kämpfen die Spieler beim Rugby Union um den pillenförmigen Ball. Nicht von ungefähr gilt Rugby gemeinhin als der härteste Teamsport der Welt. Zwischen dem 4. Februar und dem 18. März 2023 wird zum 24. Mal um die Krone des europäischen Rugby gekämpft. Insgesamt werden 15 Spiele ausgetragen, dies jeweils in den Teilnehmerländern.
Ziel und Regeln des Spiels
Beim Rugby Union, der am weitesten verbreiteten Rugby-Art der Welt, versuchen zwei Mannschaften zu je 15 Spielern in 80 Minuten, den Rugbyball am Gegner vorbei in das gegnerische Malfeld zu tragen und abzulegen. Ein solcher «Versuch» (englisch: try) zählt fünf Punkte. Nach einem schweren Regelverstoss kann der Gegner mit einem Strafkick über die Querlatte drei Punkte erzielen. Auch aus dem offenen Spiel ist ein technisch anspruchsvoller Dropkick durch die Stangen möglich, was ebenfalls drei Punkte einbringt. Der Rugbyball darf nicht nach vorne geworfen werden, da sonst der Ball den Raum überwindet und nicht der Spieler.
Spieler und Positionen
Die 15 Spieler jeder Mannschaft werden in acht Stürmer (Forwards, Trikotnummern 1 bis 8) und sieben Hintermannschaftspieler (Backs, Trikotnummern 9 bis 15) unterteilt. Eine spezielle Rolle hat der Spieler mit der Nummer 10 inne. Der sogenannte «Verbinder» vermittelt zwischen dem Sturm und der Hintermannschaft.
Geschichte der sechs Nationen
Das Objekt der Begierde ist die Championship Trophy, der Gewinner des Six Nations gilt als inoffizieller Europameister. Die Geburtsstunde des Turniers erfolgte bereits im Jahr 1883, als die vier Nationen aus Grossbritannien, die sogenannten Home-Nations – England, Irland, Schottland und Wales – erstmals gegeneinander antraten. Der erste Turniersieger war der aktuelle Titelverteidiger England. 1910 wurde das Turnier mit der Aufnahme Frankreichs zum Five Nations erweitert, seit der Aufnahme Italiens im Jahr 2000 besteht das Six Nations in seiner heutigen Form. Dieses Jahr findet die 21. Ausgabe des Six Nations statt, mit allen Vorgängerturnieren seit 1883 ist es die insgesamt 129. Ausgabe.
Der Modus des Six Nations
Die sechs Nationen England, Frankreich, Irland, Italien, Schottland und Wales treten im Round-Robin-Modus gegeneinander an. Jeder spielt also gegen jeden. Für jede Paarung wechselt das Heimrecht. Seit der Austragung 2019 wird beim Six Nations das Bonuspunktesystem angewandt. Hierbei wird einem Team ein Bonuspunkt für vier oder mehr gelegte Versuche sowie ein Punkt für eine Niederlage mit bis zu sieben Punkten Differenz gutgeschrieben. Treten diese Fälle nicht ein, erhält der Verlierer wie bisher keine Punkte. Für einen Sieg werden dem Gewinner vier Punkte gutgeschrieben, bei einem Unentschieden erhält jedes Team zwei Punkte.
Die Spielorte des Six Nations
| Stadion | Ort | Kapazität |
England | Twickenham Stadium | London | 82'000 |
Frankreich | Stade de France | Saint-Denis | 80'698 |
Irland | Aviva Stadium | Dublin | 51'700 |
Italien | Stadio Olimpico | Rom | 72'700 |
Schottland | Murrayfield Stadium | Edinburgh | 67'800 |
Wales | Millennium Stadium | Cardiff | 74'500 |
Die Sieger der letzten zehn Jahre
Jahr | Sieger |
2022 | Frankreich |
2021 | Wales |
2020 | England |
2019 | Wales |
2018 | Irland |
2017 | England |
2016 | England |
2015 | Irland |
2014 | Irland |
2013 | Wales |
2012 | Wales |
2011 | England |
Der Spielplan
1. Runde
Samstag, 4. Februar: Wales – Irland (15.15 Uhr)
Samstag, 4. Februar: England – Schottland (17.45 Uhr)
Sonntag, 5. Februar: Italien – Frankreich (16.00 Uhr)
2. Runde
Samstag, 11. Februar: Irland – Frankreich (15.15 Uhr)
Samstag, 11. Februar: Schottland – Wales (17.45 Uhr)
Sonntag, 12. Februar: England – Italien (16.00 Uhr)
3. Runde
Samstag, 25. Februar: Italien – Irland (15.15 Uhr)
Samstag, 25. Februar: Wales – England (17.45 Uhr)
Sonntag, 26. Februar: Frankreich – Schottland (16.00 Uhr)
4. Runde
Samstag, 11. März: Italien – Wales (15.15 Uhr)
Samstag, 11. März: England – Frankreich (17.45 Uhr)
Sonntag, 12. März: Schottland – Irland (15.15 Uhr)
5. Runde
Samstag, 18. März: Schottland – Italien (13.30 Uhr)
Samstag, 18. März: Frankreich – Wales (15.45 Uhr)
Samstag, 18. März: Irland – England (18.00 Uhr)