Gold war eigentlich fest eingeplant. Jeannine Gmelin sollte an der Heim-EM in Luzern den Titel abräumen. Daneben galten auch die Vizeweltmeister Barnabé Delarze und Roman Rössli im Doppelzweier als Kandidaten. Und Patricia Merz und Frédérique Rol im leichten Doppelzweier hatten ebenfalls Chancen. Das Ziel von zwei Medaillen wird zwar erfüllt, doch der ganz grosse Jubel bleibt aus.
Wobei, das stimmt nicht aus. Delarze und Röösli reissen nach einem starken Schlussspurt bereits die Arme hoch, feiern den vermeintlichen Titel – und sind danach bitter enttäuscht, als das Resultat erscheint.
«Waren sicher, gewonnen zu haben. Jetzt kommen wir uns etwas dumm vor», sagte Delarze zu «SRF». 9 Hundertstel fehlen dem Duo am Ende auf die Polen Fabian Baranski/Miroslaw Zietarski. «Silber ist nicht schlecht. Aber mit weniger als einem Zehntel Zweiter zu werden, tut ein bisschen weh. Darum ist es bitter.» Es ist eine Frage des Timings des letzten Schlags, der wohl zu Gold fehlt, meint Röösli.
Gmelin wieder hinter Weltmeisterin Puspure
Bei Jeannine Gmelin kommt es nicht zu einem derartigen Krimi. Sanita Puspure zieht früh weg und lässt nie etwas anbrennen. Gmelin holt wie schon an der WM letztes Jahr sicher Silber hinter der Irin.
Die Freude bei der 28-Jährigen ist trotzdem gross. Nach der Trennung vom Verband hat Gmelin eine turbulente Saisonvorbereitung hinter sich.
Auch Patricia Merz und Frédérique Rol freuen sich über Bronze, wie schon im Vorjahr in Glasgow. «Die Freude und die Überraschung war vor einem Jahr grösser. Aber jetzt war es härter und schwieriger», sagt Merz.