Seit Tagen warten Anhänger, darunter Freundin Aurélia, auf Bilder und Nachrichten von Weltumsegler Alan Roura (23). «Ich bin ein bisschen verschollen», meldet der Genfer über ein Satellitentelefon.
Es ist seit Tagen seine einzige Verbindung zur Aussenwelt. Als er Videos und Bilder bearbeiten wollte, ist sein Computer abgestürzt. Grund: eine beschädigte Antenne.
Seither ist Roura ohne Zugang zum Internet. Dank eines Ersatzsystems kann er Nachrichten der Rennleitung empfangen – beispielsweise zur Position der Konkurrenz.
Allerdings sieht sich der jüngste Vendée-Globe-Teilnehmer aller Zeiten mit elementareren Problemen konfrontiert. Ihm fehlen Wetterdaten, die bei der Planung der Route helfen. «Ich muss blind segeln.»
Roura sieht darin nicht nur Nachteile. «Es ist spannend und aufregend, zu segeln wie man es früher gemacht hat», sagt der Genfer, der sich selber ohnehin mehr als Seemann denn als Segler sieht.
Zuletzt hatte er mit starker Strömung und Windböen zu kämpfen, die ihn von seiner geplanten Route wegdrückten. «Ich muss das Boot ständig neu ausrichten.»
Am Wochenende, zwei Wochen nach dem Start an der französischen Westküste in Les Sables-d'Olonne, passierte er den Äquator.
Roura nimmt nun Kurs auf das Kap der Guten Hoffnung, ehe sein Weg um das Kap Leeuwin und das Kap Hoorn zurück nach Les Sables-d'Olonne führt. Roura wird wohl noch drei weitere Monate unterwegs sein.