Schweizer Ruder-Gala in Glasgow
Schmid und Gmelin holen innert 90 Minuten zweimal EM-Gold!

Was für ein Ruder-Tag an den European Championships in Glasgow! Michael Schmid holt im Leichgewichts-Skiff Gold. Dasselbe Kunststück schafft Jeannine Gmelin. Zudem gibts noch zwei bronzene Auszeichnungen für die Ruder-Nation Schweiz. Und Bronze in der Bahn-Verfolgung dank Claudio Imhof.
Publiziert: 05.08.2018 um 13:35 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:57 Uhr
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Jeannine Gmelin holt EM-Gold!
Foto: KEY

Titel verteidigt!

Michael Schmid darf sich erneut Europameister im Leichtgewichts-Skiff nennen. Im Final von Glasgow übernimmt er gleich zu Beginn das Kommando und bringt den Sieg nach 2000 Metern locker nach Hause. Stark! Es ist Schmids zweiter EM-Titel.

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Eine knappe halbe Stunde später wachsen im Ruderbecken von Glasgow Frédérique Rol und Patricia Merz über sich hinaus. Die Schweizerinnen krallen sich im Leichtgewichts-Doppelzweier nach einem packenden Fight Bronze, verweisen die Rumäninnen knapp neben das Podest.

Rol und Merz rudern zu EM-Bronze.
Foto: AP

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Roman Röösli ist am Sonntagmittag dann für die nächste Schweizer Ruder-Medaille in Glasgow besorgt. Im Skiff-Final der Männer holt er – obwohl zwischenzeitlich nur an sechster Stelle liegend – am Ende Bronze.

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Um 13.30 Uhr kommt alles noch viel besser. Auch Jeannine Gmelin rudert im Skiff-Final zu EM-Gold! Schon 2017 wurde Gmelin Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin. Und auch 2018 siegte sie bei allen Weltcuprennen. Jetzt langt die Zürcherin auch an der EM zu. Wir sind begeistert!

Dank Schmid, Gmelin, Röösli und Rol/Merz sahnt die Ruder-Nation Schweiz innert zwei Stunden gleich viermal Edelmetall ab.

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Im Rad-Velodrome kann sich die Schweiz ebenfalls über eine weitere Medaille freuen. Nach dem Silber des Vierers und Bronze im Scratch durch Marguet gibts nun Bronze in der Einzel-Verfolgung über 4 km. Der Thurgauer Claudio Imhof (27) holt im Duell um Platz drei gegen den Russen Alexander Jewtuschenko einen Rückstand im ersten Teil noch auf. Im Ziel ist Imhof knapp eine Sekunde schneller.

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Im Kunstturnen zeigt sich Ilaria Kaeslin im EM-Final am Schwebebalken von der ganz guten Seite. Die Tessinerin erreicht den 5. Rang unter den acht Athletinnen! Käslin bekommt für ihre Übung eine Note von 12,466. EM-Gold geht mit 13,900 an die Holländerin Sanne Wevers. Silber holt Nina Derwael (Bel), Bronze Marine Boyer.

Ilaria Kaeslin im EM-Final am Schwebebalken.
Foto: Reuters

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Schwimmer Jérémy Desplanches zieht über 200 Meter Lagen locker in den EM-Final ein. Der Genfer schlägt im Halbfinal nach 1:57,99 an. Es ist die drittschnellste Zeit aller Teilnehmer. Der Medaillenkampf steigt am Montag um 19.15 Uhr.

Ausgeschieden ist Maria Ugulkova über 200 Meter Crawl. Die Tessinerin schwimmt im Halbfinal die elftschnellste Zeit.

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Im EM-Strassenrennen der Frauen schnappt sich die Italienerin Marta Bastianelli im Spurt Gold. Sie ist knapp schneller Marianne Vos (Holland) und Lisa Brennauer (Deutschland). Beste Schweizerin ist Nicole Hanselmann als 50.

Für eine kuriose Szene sorgt die Holländerin Lucinda Brand als Teil einer Vierer-Verfolgergruppe. Plötzlich schert sie aus und fährt schnurstracks auf einen Zuschauer zu, der auf der Strecke steht. Zum Zusammenprall kommt es aber nicht. Weshalb Brand so reagiert, ist unbekannt.

Lucinda Brand fährt mitten im EM-Rennen einen Zuschauer an
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Kuriose Szenen beim Frauen-Strassenrennen:Lucinda Brand fährt mitten im EM-Rennen einen Zuschauer an

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Vor dem Highlight in Glasgow hat BLICK Jeannine Gmelin 10 Fragen zum Thema Vergessen gestellt. Denn das Verlieren hat unsere Gold-Ruderin definitiv vergessen!

BLICK: Jeannine Gmelin, wann haben Sie letztmals etwas vergessen?
Am Montag, als ich beim Packen vergessen habe den Umstecker für Grossbritannien bereitzulegen.

Sind Sie generell vergesslich?
Nein, ich würde mich nicht in diese Kategorie einteilen.

Wann haben Sie letztmals die Schlüssel vergessen?
Daran kann ich mich nicht erinnern, es kommt kaum vor. Nur manchmal weiss ich nicht mehr genau wo ich sie hingelegt habe und durchsuche dann «kurz» meine Tasche, welche wohlgemerkt immer eine Trainingstasche mit doppelt so viel Inhalt wie eine normale Handtasche ist (lacht)!

Und einen Geburtstag?
Das ist mir im letzten März passiert.

Ein Tag in deinem Leben, der zum Vergessen war?
Gibt es nicht wirklich. Ich versuche immer auch weniger guten Tagen etwas Positives abzugewinnen.

Wann vergessen Sie sich selbst, werden wütend?
Bei Respektlosigkeit.

Was vergisst man manchmal im Leben, das man schätzen sollte?
Die banalen Dinge wie fliessendes warmes Wasser, ein Bett, Freiheit und wie gut wir es in der Schweiz haben.

Bei welcher Frage antworten Sie mit «Vergiss es!»?
Bei der Frage, ob ich an die Street Parade mitkommen würde.

Vergessen Sie Ihre Resultate?
Resultate, die mehr als zwei Jahre zurückliegen, ja. Ich lebe im Moment und schaue lieber nach vorne als zurück.

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