Ruhet in Frieden
Diese Schweizer aus der Sportszene mussten uns 2023 verlassen

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. In Erinnerung an Sportler, die uns 2023 leider verlassen mussten.
Publiziert: 31.12.2023 um 13:01 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2023 um 14:03 Uhr
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Daniel LeuStv. Sportchef

Max Hebeisen (†75): 10. Januar

Foto: Keystone/Photopress-Archiv/Str

36 Siege, 1 Unentschieden und 5 Niederlagen: Das ist die Profi-Bilanz des Berner Boxers. Als Amateur durfte Hebeisen 1968 an den Olympischen Spielen in Mexiko teilnehmen. Auch nach seiner Aktivkarriere blieb Hebeisen dem Box-Sport treu. Als Trainer war er die rechte Hand der Boxlehrer-Legende Charly Bühler. Hebeisen litt seit 1997 an Alzheimer. 

Fred Bommes (†89): 13. Januar

Foto: keystone-sda.ch

«Z’erscht holled mr dr Chübu – und nächär mached mr äs Fäscht, das äs chlöpft und tätscht!» Diese Worte tätigte der gebürtige Düsseldorfer, als er im Januar 1987 Präsident des SC Bern wurde. Bommes hielt Wort, denn 1989 und 1991 wurden die Mutzen unter ihm tatsächlich Meister. Nach einer zweiten Amtszeit in Bern (1993 bis 1995) verabschiedete er sich aus dem Schweizer Hockey.

Kurt Schadegg (†90): 17. Februar

Heute undenkbar, doch Schadegg war sowohl Eishockey- als auch Fussballtrainer. 1962 stieg er mit dem EHC Chur in die Nationalliga B auf, Mitte der 70er-Jahre coachte er den FC St. Gallen. Blick schrieb damals: «Kurt Schadegg ist kein Schlauchmeister, kein Sklaventreiber mit der Pfeife im Mund. Er liebt die sanfte Tour – und hat damit Erfolg. Die Spieler gehen durchs Feuer für ihn.»

Peter Marti (†70): 24. März

Foto: Blick

Der Legende nach lief er die 100 Meter in 10,7 Sekunden. Doch Marti war kein Leichtathlet, sondern ein Fussballer. Und zwar ein erfolgreicher. Mit dem FCZ wurde er 1973 Cupsieger, mit dem FCB 1977 und 1980 Meister. Aus dem Langenthaler hätte aber auch ein Hockeyspieler werden können. Weil er als Junior in beiden Sportarten erfolgreich war und sich irgendwann entscheiden musste, soll er eine Münze geworfen haben.

Jean Wicki (†89): 11. Juni

Foto: Blick Sport

Auch er hatte seinen Anteil an den goldenen Tagen von Sapporo 1972. Damals gewann er im Viererbob Olympia-Gold. Einer seiner Anschieber: ein gewisser Hausi Leutenegger. Wickis Leben hatte aber noch mehr zu bieten: Er arbeitete einst für den Formel-1-Rennstall Gordini, und nach seiner Bobkarriere baute er ein erfolgreiches Immobilien-Imperium auf.

Werner Edelmann (†81): 12. Juni

Foto: Toto Marti

Zwischen 2002 und 2006 war der Ur-Basler Präsident des FCB. Edelmann war keiner, der sich in den Vordergrund drängte. «Ich bin Gesprächspartner der Hauptdarsteller Gigi Oeri, Christian Gross und des Teams und kümmere mich viel um die Sponsoren», beschrieb er einst seine Rolle. Während seiner Amtszeit wurden die Rot-Blauen einmal Cupsieger und zweimal Meister. 2006 übergab er das Präsidentenamt an Oeri.

Gino Mäder (†26): 16. Juni

Foto: keystone-sda.ch

Sein Tod macht einem auch ein halbes Jahr danach noch immer sprachlos. Am 15. Juni stürzte er während der 5. Etappe der Tour de Suisse bei der Abfahrt vom Albula schwer. Einen Tag später erlag er im Spital seinen Verletzungen. Bei einer öffentlichen Abschiedsfeier sagte die Schweiz auf der offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon auf eindrückliche Art und Weise Ciao Gino.

Martin Laciga (†48): 22. August

Foto: Valeriano Di Domenico

Martin und sein älterer Bruder Paul waren die Pioniere im Schweizer Beachvolleyball. Gemeinsam wurden sie mehrfache Europameister, Vize-Weltmeister und zweimal Fünfte an Olympischen Spielen. «Ich muss eingestehen, ich habe Erfolge zu wenig gefeiert. Ich hätte sie mehr auskosten sollen», sagte Martin Jahre nach seinem Karriereende. In den letzten Jahren seines viel zu kurzen Lebens litt er unter Depressionen.

Walter Scheibli (†91): 19. Dezember

Foto: Valeriano Di Domenico

Er war die Stimme des ZSC. Während Jahrzehnten kommentierte der Reporter für Radio 24 die Hockeyspiele seines Lieblingsklubs. Als Kind hatte Scheibli aber einen anderen Traum: Er wollte als Fussballgoalie im Tor eines französischen Vereins stehen. Ganz geklappt hatte es nicht, für die Young Fellows lief er aber in drei Nati-A-Partien auf.

Leslie McNaught (†59): 26. Dezember

Foto: keystone-sda.ch

Der 28. September 2000 war ihr Tag. Damals gewann sie zusammen mit Markus Fuchs, Beat Mändli und Willi Melliger im Springreiten mit der Mannschaft Olympia-Silber. «Lesley McNaught war eine Ausnahmereiterin und eine Frau, die sich mit Herz und Seele für ihren Sport, die Pferde und die Reiterinnen und Reiter des Teams einsetzte», schrieb Swiss Equestrian nach ihrem überraschenden Tod.

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