Ruderin Gmelin über bitteres EM-Aus
«Wäre eine Medaillenanwärterin gewesen»

Für Ruderin Jeannine Gmelin (32) sind die Europameisterschaften in München aufgrund einer Corona-Infektion vorzeitig vorbei. Im Blick spricht die Schweizerin über das bittere EM-Aus.
Publiziert: 13.08.2022 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2022 um 19:05 Uhr
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Gmelin verpasst die EM in München.
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Blick: Jeannine Gmelin, wie gehts Ihnen am Tag nach dem abrupten EM-Aus?
Gmelin: «Ich habe es unterdessen etwas verdauen können. Wenn ich allerdings an die Art und Weise denke, wie dieses zustande gekommen ist, kullern noch immer ein wenig die Tränen.

Haben Sie eine Vermutung, wo Sie die Corona-Infektion eingefangen haben?
Ich habe keine Antwort auf diese Frage gefunden. Unmittelbar vor der EM war ich an einem abgelegenen Ort in Portugal. Es hatte aber kaum andere Menschen – da wirds wohl nicht passiert sein. Wahrscheinlicher ist es, dass ich mich auf dem Weg von Portugal nach München oder im Hotel in München infiziert habe.

Mussten Sie nur einen PCR-Test machen und waren dann sofort raus oder gabs weitere Tests?
Nein, die gab es nicht, nur den PCR-Test.

An der Tour de France durften die positiv getesteten Fahrer weitermachen, bevor ein Arzt die Entzündungs- und Blutwerte kontrolliert hat. Wäre das Ihnen in Ihrem Fall auch lieber gewesen?
Ich denke nicht, weil ich mich nicht wirklich gesund fühle. Ich hatte Fieber und auch noch andere Symptome und wäre wahrscheinlich nicht in der Lage gewesen, ein gutes Rennen zu machen.

Was wäre beim Start einer fitten Jeannine Gmelin möglich gewesen?
Ich denke, ich hätte schon zu den Medaillenanwärtern gehört. In den letzten sechs Jahren war ich immer unter den Top 5, egal ob EM oder WM. Auch aufgrund der beiden Resultate in dieser Saison (Zweite in Poznan (Pol), Dritte in Rotsee (Sz) und Schweizer Meisterin, Anm. d. Red.) habe ich mir etwas ausgerechnet.

Werden Sie die bevorstehenden Wettkämpfe am Fernsehen mitverfolgen?
Ja, ich denke schon, dass ich die Rennen anschauen und meine Schweizer Teamkolleginnen und -kollegen unterstützen werde. Ich freue mich über jeden Medaillengewinn.

Haben Sie Respekt vor Spätfolgen der Corona-Infektion?

Das habe ich schon, aber das Beste ist, trotz allem positiv zu bleiben. Wenn man andersrum denkt, zieht man auch das Negative an. Deshalb blicke ich positiv in die Zukunft.

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