Eigentlich hätten die Südafrikaner nach dem deutlichen 49:3-Sieg über Italien an der Rugby-WM letzten Freitag in Japan allen Grund zur Freude gehabt. Doch ein Video mit einer Szene nach dem Spiel, das in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, löst in Südafrika einen grossen Wirbel aus.
Worum gehts? Die TV-Kameras fangen auf dem Spielfeld sechs weisse Spieler der «Springboks» ein, die auf den ersten Blick ihren Teamkollegen Makazole Mapimpi vom Jubeln ausschliessen. Mapimpi möchte sich den Jubelnden, die einen Kreis bilden, anschliessen, wird aber weggeschickt.
Auf Twitter folgen daraufhin geharnischte Reaktionen von Fans, die sich über Rassismus beklagen. Doch weit gefehlt! Wegen des Shitstorms, der über die Südafrikaner hereinbricht, sieht sich Mapimpi dazu verpflichtet, die Sache aufzuklären.
Ritual für die Bankspieler der Springboks
Auf Instagram erklärt er die Hintergründe der Aktion. Der einzige Grund, weshalb er nicht Teil der Feier gewesen sei, bestünde darin, dass es ein Ritual für die Bankspieler sei, die im Team als «Bomb Squad» bekannt sind.
Mapimpi: «Als ich auf sie zuging, wurde mir klar, dass sie kurz davor waren, ihre Jubel-Zeremonie auszuführen und dass ich nicht Teil davon bin. Also beschloss ich, dass ich wieder weggehe. Es ist reiner Zufall, dass jeder in der Umarmung weiss war.»
In der Tat: Fotos aus anderen Matches beweisen, dass die «Springboks» über angebliche «Rassenlinien» hinweg feiern und sich umarmen. Trotzdem fühlte sich auch Trainer Rassie Erasmus zu einer Stellungnahme verpflichtet. «Ich denke, diese Mannschaft vertritt das Land mit viel Stolz und wir sind wirklich vereinigt. Niemand kann mit den Fingern auf dieses Team zeigen.» (red)