Der Satz auf der neuen Homepage von Jolanda Neff (23) ist eine klare Ansage: «Folge mir, wenn du kannst!» Inspirieren lassen hat sich unsere Bike-Königin durch den Film «Catch me if you can» mit Leonardo Di Caprio. Anders als er will die St. Gallerin in ihrer Rolle aber nichts mit Hochstapelei zu tun haben. Sie möchte in diesem Jahr vor allem eines: Bei Olympia in Rio glänzen – zuerst auf der Strasse, dann in ihrer Paradedisziplin.
Dass sich Neff in einer beneidenswerten Form befindet, davon konnte sich auch ihr neuer Team-Manager bei Stöckli überzeugen. Ralph Näf, im letzten Jahr noch selber Profi, musste zugeben, dass sie ihn zuletzt im Trainingslager in Südafrika auch mal abhängen konnte. Näf: «Früher wäre das gar nicht lustig gewesen, heute kann ich darüber lachen.» Am letzten Wochenende beim Swiss Cup in Rivera teilte Neff die Bike-Konkurrenz schon mal gehörig ein. Die Zweite hatte vier Minuten Rückstand.
Die nächsten Ausrufezeichen will die Weltnummer 1 vor der Haustüre setzen. Bei den Heimrennen in Buchs SG (17. April) und Thal (30. April). Auf den Weltcup-Auftakt im fernen Cairns verzichtet Neff. «Die mehr als 30-stündige Reise nach Australien passt nicht in meinen Vorbereitungs-Plan für Rio. Ich würde ganze drei Wochen meiner Aufbauphase verlieren. Ich war vor zwei Jahren im tropischen Dschungel von Cairns und merkte, wie damals viele danach mit einer Formeinbusse zu kämpfen hatten.» Die Verteidigung des Gesamtweltcup-Titels schreibt sie wegen Rio ab. Für das Olympia-Debüt aber gibt sie Vollgas!