Nach Krebserkrankung
Snooker-Legende Ray Reardon mit 91 Jahren verstorben

Snooker-Legende Ray Reardon ist im Alter von 91 Jahren an Krebs gestorben. Der Waliser war der führende Spieler in den 70er-Jahren und wurde sechsmal Weltmeister.
Publiziert: 20.07.2024 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 20.07.2024 um 18:10 Uhr
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Ray Reardon ist im Alter von 91 Jahren verstorben.
Foto: DUKAS

Traurige Nachrichten aus Grossbritannien: Snooker-Legende Ray Reardon ist verstorben. Das teilte der Welt-Snooker-Verband WPBSA unter Berufung auf dessen Frau Carol mit. Demnach starb der sechsmalige Snooker-Weltmeister am Freitag im Alter von 91 Jahren an einer Krebserkrankung.

Der wegen seiner Frisur als «Dracula» bekannte Waliser hat den Sport in den 70er-Jahren dominiert, in einer Zeit, in der Snooker durch den Start von Fernsehübertragungen zu grosser Popularität gelangt ist. Reardon habe noch bis ins hohe Alter selbst gespielt. Wie der WPBSA schreibt, hatte Reardon im vergangenen November, wenige Wochen nach seinem 91. Geburtstag, noch einen Century Break geschafft.

«Ein Gigant des Spiels»

In einem Nachruf bezeichnet der Verband ihn als «eine der beliebtesten und charismatischsten Figuren seiner Zeit». Von Millionen Fans sei er für seine Genialität am Tisch und seinen Humor abseits davon geliebt worden. Der englische Snooker-Veteran Jimmy White (62) zeigte sich betrübt über die traurige Nachricht. Reardon sei «eine absolute Klasse für sich gewesen, ein Gigant des Spiels», der ihm geholfen habe, als er seine ersten Schritte in der Snooker-Welt gemacht habe, schreibt White auf X.

Auch für den walisischen Snookerspieler Mark J. Williams (49) war er eine Inspiration. «Ray war einer der besten Waliser Sportler und der beste Snookerspieler. Viele von uns haben seinetwegen mit dem Sport angefangen. Er hat Snooker bekannt gemacht. Jeder, der heute noch spielt, hat ihm viel zu verdanken», so Williams.

Bergarbeiter, Polizist und Snooker-Legende

Reardon war bereits mit 10 Jahren ein begeisterter Snooker- und Billardspieler. Mit 14 Jahren trat er in die Fussstapfen seines Vaters und schloss sich der Bergarbeit an. 1957 überlebte Reardon mit Glück den Einsturz einer Mine, während er tief unter der Erde arbeitete. Nach dem Unfall arbeitete er acht Jahre lang als Polizist, bevor er seine ersten Erfolge im Snooker feierte. 

Zwischen 1970 und 1978 gewann der Waliser sechs WM-Titel. Bei seinem letzten Triumph war er mit 45 Jahren und 206 Tagen der bis anhin älteste Weltmeister. 2022 löste ihn der englische Snooker-Star Ronnie O'Sullivan (48) mit 46 Jahren und 146 Tagen ab. Speziell dabei: Nachdem sich Reardon im Alter von 58 Jahren aus dem Profisport zurückgezogen hatte, war er für einige Jahre Offizieller des Snooker-Weltverbandes und später Trainer und Berater von O'Sullivan.

In einem seiner letzten Interviews gegenüber dem WPBSA im August 2023 sagte Reardon: «Ich spiele immer noch gerne Snooker. An manchen Tagen ist man in seiner eigenen kleinen Welt, man kann alle Kugeln einlochen und nichts lenkt einen ab. Es ist fantastisch, magisch.» Nun ruht die Snooker-Legende für immer in Frieden.

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